Vulkanausbruch

Vulkanausbruch auf Island: Menschen fahren zur Lava – Polizei warnt

Nicola Wittwer
Nicola Wittwer, AFP, DPA

Island,

Auf Island hat am Montagabend ein Vulkanausbruch begonnen. Während Behörden warnen und zur Zurückhaltung aufrufen, fahren Schaulustige nahe an die Lava heran.

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Hier startet der Vulkanausbruch im Süden Islands. - X / @SquigglyVolcano

Das Wichtigste in Kürze

  • Auf der Reykjanes-Halbinsel in Island spuckt der Boden seit Montagabend Lava aus.
  • Der Vulkanausbruch lockt Schaulustige an – die Behörden warnen.
  • Die Strassen um Grindavík sind vorerst gesperrt, für die Bevölkerung gibt es keine Gefahr.

Im Süden Islands leuchtet es derzeit in orange und rot. Nach zahlreichen Erdbeben startete am Montagabend ein Vulkanausbruch, der bis zu zehn Tage lang anhalten könnte.

Das Naturspektakel spielt sich auf der Reykjanes-Halbinsel nahe dem Fischerdorf Grindavík ab. Begonnen hat die Eruption gemäss dem isländischen Wetteramt kurz nach 22 Uhr. Spektakuläre Aufnahmen zeigen, wie die Lava die Halbinsel in der Nacht aufleuchten lässt.

Vulkanausbruch lockt Schaulustige an

Grindavík war aus Sorge vor einem Ausbruch bereits im November geräumt worden. Die Behörden rufen die Menschen nun dazu auf, sich von der Lava fernzuhalten. Dennoch gibt es einige Schaulustige, die sich von der orange-roten Flüssigkeit nicht allzu weit entfernt sein möchten.

Haben Sie in der Natur schon Lava gesehen?

«Denken Sie nicht nur an sich selbst, sondern auch an andere», schreibt das Umweltministerium Islands. «Befolgen Sie die Richtlinien der öffentlichen Sicherheit.»

Die Polizei fügt hinzu: «Eine Eruption hat begonnen. Wir bitten die Menschen, sich nicht vor den Einsatzkräften aufzuhalten und nicht in die Richtung des Ausbruchs zu gehen. Es ist wichtig, dass Strassen und andere Dinge so zugänglich wie möglich sind.»

Ein Bild (links) soll aber genau das Gegenteil zeigen. Der «Daily Mail» zufolge fuhren auf der Reykjanesbraut-Strasse zahlreiche Autos in Richtung der Lava – statt weg davon.

Vulkanausbruch
Nach dem Vulkanausbruch in Island gibt es auf der Reykjanesbraut-Strasse eine lange Kolonne. - X/@RUVfrettir

Der Leiter des isländischen Katastrophenschutzes, Vidir Reynisson, warnte im lokalen Fernsehsender RÚV, der Ausbruch sei «keine Touristenattraktion». In den vergangenen Jahren hatten Eruptionen in der Gegend laut Schätzungen der Tourismusbehörde knapp 680'000 Besucher angezogen.

Aktivität nimmt ab

Am Dienstagmorgen schien sich der Vulkanausbruch Wetterexperten zufolge zu stabilisieren. «Die Stärke der Eruption, die vor etwa vier Stunden begonnen hat, scheint nachzulassen», schrieb das isländische Wetterinstitut (IMO).

Dass die Aktivität bereits abnehme, sei jedoch kein Hinweis auf die Dauer des Ausbruchs. Es sei eher ein Zeichen dafür, dass sich die Eruption stabilisiere, hiess es weiter. Laut den Wetterexperten war eine ähnliche Entwicklung bereits zu Beginn vorheriger Ausbrüche beobachtet worden.

Geowissenschaftler Magnús Tumi Gudmundsson erzählte bei RÚV, es fliesse aber weiterhin eine beträchtliche Menge an Lava. Schon nach wenigen Stunden sei ungefähr doppelt so viel Lava ausgetreten wie beim bislang letzten Vulkanausbruch im Sommer.

Keine Gefahr für Bevölkerung

Der Riss misst laut dem isländischen Wetterdienst derzeit eine Länge von vier Kilometern. Die Behörden hatten den Notstand ausgerufen und den 4000-Einwohner-Ort Grindavík evakuieren lassen. Die Bewohner durften seitdem nur zu bestimmten Uhrzeiten in ihre Häuser zurückkehren.

Nach dem Ausbruch wurde alle Strassen rund um Grindavík gesperrt. Sie werden dies Polizeiangaben zufolge auch in den kommenden Tagen bleiben. Für die Bevölkerung besteht demnach keine Gefahr.

Für die Luftfahrt wurde vorübergehend die rote Warnstufe ausgerufen, diese wurde dann aber wieder auf orange herabgestuft. Der Flughafenbetreiber Isavia erklärte auf seiner Website, derzeit gebe es bei Starts und Landungen am internationalen Hauptstadtflughafen Keflavik keinerlei Behinderungen.

Der jetzige Vulkanausbruch ist der vierte in Island innerhalb von zwei Jahren.

Kommentare

User #6318 (nicht angemeldet)

moin moin, was ein geschwaffel von de Leut'z. Die Natur, die Oberfläche ändert sich halt ständig. jetzt ist mal eine Stelle im Feuergürtel aufgebrochen. Driess egal. Ukraine - Gaza und wo noch der Mensch gegen seines gleichen kämpft. Denkt an diese Menschen, sie könnten dein Bruder/Schwester/Mutter/Vater/Sohn/Tochter sein ...

User #2783 (nicht angemeldet)

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