Wladimir Putin buttert Geld in Krieg – Russen frieren
Wladimir Putin investiert Milliarden in den Ukraine-Krieg – die eigene Infrastruktur kommt zu kurz. Derzeit frieren Tausende wegen ausgefallener Heizungen.
Das Wichtigste in Kürze
- Tausende Russen frieren in ihren Häusern wegen Problemen mit der Infrastruktur.
- Milliarden an Staatsgeldern werden inzwischen für den Ukraine-Krieg gebraucht.
- Putin scheinen die Lebensbedingungen im Land nicht zu interessieren.
Wladimir Putin buttert Milliarden in seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Im eigenen Land bricht derweil die Infrastruktur zusammen. Menschen frieren – ein Thema, das der Kremlchef ausblendet.
Zwei Wochen lang schon frieren die Menschen in der Moskauer Vorstadt Podolsk. Die Heizungen in vielen Wohnungen des Stadtteils Klimowsk sind weiterhin kalt. Und das bei Temperaturen, die zuletzt teilweise weit unter minus 20 Grad fielen.
Unfall in Heizkraftwerk
Kurz nach Neujahr gab es einen Unfall im örtlichen Heizkraftwerk. Doch Stadt- und Gebietsverwaltung blieben tagelang untätig. Dadurch froren auch die Fernwärmeleitungen zu und platzten. Bewegung kam in die Angelegenheit erst, als die Social-Media-Klagen der Einwohner immer lauter wurden und es Demonstrationen gab.
So haben die Behörden inzwischen mehrere Personen festgenommen: den Direktor der örtlichen Rüstungsfabrik, den Chef des dazugehörenden Heizkraftwerks und den Vizebürgermeister von Podolsk. Kremlchef Wladimir Putin liess die Rüstungsfabrik verstaatlichen.
Pikant: Der Kraftwerkschef hatte einem Bericht der Zeitung «Nowyje Iswestija» zufolge im Vorfeld vor Problemen mit der maroden Infrastruktur gewarnt. Er hatte sich geweigert, den Wintertauglichkeitsbericht der Anlage zu unterschreiben. In U-Haft sitzt er trotzdem. Vor der Präsidentenwahl werden Schuldige gebraucht.
Platzende Rohre landesweit
Podolsk ist kein Einzelfall. Russlandweit von Kaliningrad im Westen bis Nowosibirsk im Osten sind Hunderte Ortschaften und Zehntausende Menschen betroffen. Sie klagen über platzende Fernwärme- oder Warmwasserleitungen, ausfallende Kraftwerksapparatur und Ähnliches.
In Elektrostal, einer weiteren Grossstadt im Gebiet Moskau, sind seit Winteranfang die Wohnungen kalt. Die Einwohner wärmen sich an Lagerfeuern. In der Millionenstadt Nischni Nowgorod haben sich hingegen gut ein Dutzend Menschen Verbrennungen zugezogen. Ein geplatztes Rohr überflutete mehrere Strassen im verschneiten Stadtzentrum mit heissem Wasser.
Der Kollaps der Wohnungswirtschaft habe inzwischen 43 russische Regionen erfasst, berichtete das unabhängige Internetportal «7x7». Das ist etwa jedes zweite Verwaltungsgebiet des Landes.
Katastrophale Lage widerspricht Bild von Wladimir Putin
In den kommenden Jahren ist wohl auch nicht mehr Geld für den Erhalt der Infrastruktur drin. Die Ausgaben für Rüstung, Militär und Sicherheitsorgane wegen des Ukraine-Kriegs sind drastisch gestiegen. Die Ausgaben für Infrastruktur sollen bis 2026 auf weniger als die Hälfte gekürzt werden.
Die Unzufriedenheit der Bevölkerung steigt. Bilder frierender und protestierender Menschen sind für den Wahlkampf Gift. Wladimir Putin will sich schliesslich im März zum fünften Mal als Präsident wiederwählen lassen.
Dabei zeigt er aber kaum Empathie für die Situation seiner Staatsbürger. Auch bei einem Gespräch mit Vertretern von Kommunen am Dienstag ging er nicht auf das Thema ein. Stattdessen ging es einmal mehr vor allem um seinen Krieg.