Wladimir Putin hat in verschiedenen Städten identische Büros
Schon länger gibt es Berichte, dass Wladimir Putin bezüglich seiner eigenen Sicherheit paranoid sei. Nun packt ein geflohener Geheimdienstoffizier aus.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein geflohener Geheimdienstoffizier verrät Details zu Putins Paranoia um seine Sicherheit.
- Demnach hat der russische Präsident in mehreren Städten identische Büros bauen lassen.
- Auch lasse er grosse Wagenkolonnen fahren, um vorzutäuschen, dass er den Standort wechsle.
Schon lange mehren sich Berichte, wonach Wladimir Putin paranoid sei bezüglich seiner eigenen Sicherheit. Wie weit diese Paranoia geht, erzählt nun der wegen des Ukraine-Kriegs geflohene Geheimdienstoffizier Gleb Karakulow. Dieser hatte von 2009 bis 2022 für den geheimen persönlichen Elite-Sicherheitsdienst Putins gearbeitet.
Demnach habe der russische Präsident in seinen drei Luxus-Anwesen in St. Petersburg, Sotschi und im Nowo-Ogarjowo nahe Moskau identische Büroräume bauen lassen. Dies, damit mögliche Attentäter anhand von Fotos nicht erkennen, wo er sich genau befindet.
Gleichzeitig heisse es in offiziellen Berichten, Putin befinde sich an einem Ort, während er in Wirklichkeit an einem anderen sei. Laut Karakulow hätten die Sicherheitsbeamten auch immer wieder mit Wagenkolonnen und Flugzeugen in Sotschi die Abreise Putins inszeniert. Obwohl er sich in Wahrheit noch im Anwesen befand.
Wladimir Putin «hat krankhafte Angst um sein Leben»
«Dies ist erstens ein Trick, um ausländische Geheimdienste zu verwirren. Und zweitens, um Anschläge auf sein Leben zu verhindern», sagt der Ex-Geheimdienstler dem «Dossier Center», einem russischen Investigativ-Journalismus-Projekt.
Karakulow bestätigt dabei, dass sich Wladimir Putin von der Aussenwelt isoliert: Er benutze kein Handy, weil Russlands Präsident befürchte, vom Westen abgehört zu werden. Auch reise er vorzugsweise in einem gepanzerten Sonderzug statt in einem Flugzeug, weil Letzteres einfacher zu verfolgen sei.
Seit Beginn des Ukraine-Kriegs habe sich Putins Paranoia verstärkt. Karakulow schildert, wie der Kreml-Chef letzten Oktober einen Bunker in der russischen Botschaft in Kasachstan einrichten liess. Diesen habe er zudem mit einer sicheren Kommunikationsleitung sichern lassen. «Er hat krankhafte Angst um sein Leben», so der Ex-Geheimdienstoffizier.
«Er hat sich von der Welt abgeschottet.» Alle Informationen, die er erhalte, kämen von ihm nahestehenden Menschen. «Das heisst, er lebt in einer Art Informationsvakuum.»
Geheimdienstmitarbeiter müssen jeweils in Quarantäne
Zudem habe Wladimir Putin «tödliche Angst» vor dem Coronavirus, weshalb er sich seit vier Jahren isoliere. Berichte, wonach Putin schwer krank sei, könne er jedoch nicht bestätigen. Laut Karakulow habe Russlands Präsident in all den Jahren nur einen oder zwei Termine aus gesundheitlichen Gründen abgesagt.
Dennoch müssten die Geheimdienstmitarbeiter vor jedem Anlass für zwei Wochen in strikte Quarantäne gehen. Selbst wenn der Anlass nur 15 bis 20 Minuten dauere. Nur dann würden sie als «sauber» gelten und «können im selben Raum wie Putin arbeiten».
Karakulow gilt als ranghöchstes Mitglied des russischen Geheimdienstes, das seit Beginn des Ukraine-Krieges übergelaufen ist. «Unser Präsident ist ein Kriegsverbrecher. Es ist an der Zeit, diesen Krieg zu beenden und nicht länger zu schweigen», erklärt er.