Wladimir Putin: Lässt er seine Öl-Oligarchen wegen Geld töten?
Ein Top-Investor ist sich sicher: Die Todesserie bei russischen Öl-Oligarchen ist kein Zufall. Wladimir Putin will auf diese Weise an ihr Geld kommen.
Das Wichtigste in Kürze
- Schon 15 russische Öl-Oligarchen sind unter mysteriösen Umständen gestorben.
- Das ist kein Zufall, ist ein Geschäftsmann, der die Industrie kennt, überzeugt.
- Er denkt, die toten Oligarchen hätten sich wohl geweigert, den Krieg zu finanzieren.
Es ist eine gefährliche Zeit für russische Oligarchen. Immer mehr von ihnen sterben unter mysteriösen Umständen. Darunter Igor Nosow (Schlaganfall), Ivan Petschorin (Segelunfall), Ravil Maganow (Sturz aus Spital-Fenster) und Alexander Subbotin (Schamanen-Behandlung).
Insgesamt sind so seit Anfang Jahr schon 15 Mitglieder der russischen Elite ums Leben gekommen.
Das ist kein Zufall, sagt der in London ansässige Unternehmer und Aktivist Bill Browder: «Ganz allgemein, wenn jemand in Russland auf diese Weise stirbt, sollte man es als verdächtig ansehen.»
Geschäftsmann Browder war einst der grösste ausländische Investor in Russland und führt seit Jahren eine Kampagne gegen Menschenrechtsverletzungen. Gegenüber «ABC News» erklärt er, er zweifle nicht daran, dass diese Todesfälle auf das Konto des Kremls gehen.
«Wenn Menschen aus demselben Industriesektor auf diese Weise sterben, sieht das für mich wie eine Mord-Epidemie aus», sagt er. Die meisten toten Oligarchen waren Führungskräfte in der Öl- und Gasindustrie.
Die Tode seien ein Zeichen dafür, dass Wladimir Putin derzeit verzweifelt versuche, Kontrolle über den Wirtschaftszweig zu behalten. «Das einzige Geld, das nicht sanktioniert ist, sind die Einkünfte aus der Öl- und Gasindustrie. Und er braucht dieses Geld, um seinen Krieg am Laufen zu halten», erklärt Browder.
Wladimir Putin forderte Geld von Oligarchen
Auf den Oligarchen, wie etwa Lukoil-Chef Ravil Maganow, der nach einem Fenstersturz starb, laste grosser Druck: Sie sollen aufgefordert worden sein, grosse Mengen an Geld an den Kreml zu überweisen.
«Ich würde vermuten, dieser Typ hat nein gesagt», so Browder. «Und der beste Weg, an das Geld zu kommen, war, ihn zu töten und seinen Nachfolger dasselbe zu fragen.»
Der Geschäftsmann nimmt an, Wladimir Putin erhalte einen grossen Anteil des Vermögens, das die Oligarchen hinterlassen.