Hip-Hop

Ein Vogel als Hip-Hop-Künstler: Leierschwanz komponiert Lieder

Keystone-SDA
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Australien,

Eine Forschergruppe konnte herausfinden, dass die australischen Leierschwänze eigene Lieder komponieren. Die Männchen tun das, um die Weibchen zu betören.

Leierschwanz
Die Leierschwänze komponieren «eigene» Lieder. - Alex Maisey/University of Wollongong/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Die männlichen Leierschwänze komponieren eigene Lieder, um die Weibchen zu beeindrucken.
  • Das konnte eine Forschergruppe der Western Sydney University herausfinden.
  • Die Vogelart kommt nur in Australien vor.

Die in Australien heimischen Leierschwänze sind bekannt für ihr Talent, jedes Geräusch nachzuahmen - von der Kettensäge bis zum Hundegebell. Forscher der Western Sydney University haben nun herausgefunden, dass die begabten Vögel auch selbst Lieder komponieren.

Um die Weibchen zu betören, «sampeln» demnach männliche Braunrücken-Leierschwänze (Menura alberti) Laute aus ihrer Umgebung zu eigenen. Während der Brutzeit singen sie ihr Lied, um der Angebeteten ihre Virtuosität zu demonstrieren. Aber sie teilen die Komposition auch mit ihren Nachbarn.

Leierschwänze seien ein bisschen wie Hip-Hop-Künstler, die sich Geräusche anderer Vögel zu eigen machten. Dann setzten sie die Sequenzen zusammen, um daraus neue Lieder zu komponieren, sagte die Leiterin der Forschungsgruppe, Fiona Backhouse. Die Studie wurde in der Fachzeitschrift «Proceedings of the Royal Society B» veröffentlicht.

Bislang als «passive» Imitatoren betrachtet worden

«Wir haben festgestellt, dass jede Population eine charakteristische Liedsequenz hat. Während der Brutzeit singt ein Männchen dieselbe Liedsequenz mit nur geringfügigen Abweichungen», sagte Backhouse, die erstmals diese Liedanalyse gemacht hat. «Seine Nachbarn singen eine sehr ähnliche Tonsequenz, aber es gibt Unterschiede zwischen den Bevölkerungsgruppen.»

Bislang seien Leierschwänze als «passive» Imitatoren betrachtet worden – wie ein Aufnahmegerät, das lediglich wiedergebe, was zuvor gespielt wurde. «Diese Forschung zeigt, dass Leierschwänze aber tatsächlich ihre Mimikry benutzen, um lange, komplexe Lieder zu »komponieren«. Alles in dem Bemühen, ihren Zuhörerinnen zu gefallen», betonte Backhouse. Dabei versuchten die Vögel, so viel Dramatik wie möglich in ihre Komposition zu legen und sich von den Artgenossen abzugrenzen.

Leierschwänze leben nur in Australien. Namensgebend waren die extrem langen und auffälligen Schwanzfedern der Männchen.

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