Falsches Werkzeug bei Zusammenbau von Sojus Rakete verwendet

Keystone-SDA
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Russland,

Anfang Oktober schlug der Start einer russischen Rakete fehl. Die Raumfahrtbehörde Roskosmos macht falsches Werkzeug dafür verantwortlich.

Eine Sojus-Raumkapsel nach ihrem Start mit einer Trägerrakete vom Weltraumbahnhof Baikonur.
Der Start des russischen Raumschiffes zur Internationalen Raumstation ISS schlug fehl. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Beim Zusammenbau einer russischen Rakete sei falsches Werkzeug verwendet worden.
  • So schlug die Rakete am 11. Oktober fehl.

Der Chef der russischen Raumfahrtbehörde Roskosmos, Dmitri Rogosin, macht Fehler beim Zusammenbau der Trägerrakete Sojus-FG für den gescheiterten Start vom 11. Oktober verantwortlich. Es sei nicht das korrekte Werkzeug verwendet worden.

Am 11. Oktober waren bei einer Sojus-Rakete kurz nach dem Start zur Internationalen Raumstation ISS Probleme aufgetreten – die Kapsel mit den beiden Raumfahrern Alexej Owtschinin und Nick Hague musste in der kasachischen Steppe notlanden. Die russische Raumfahrtbehörde bildete eine Untersuchungskommission und legte alle bemannten Flüge bis zur Veröffentlichung ihres Abschlussberichts auf Eis. Roskosmos stellte heute Donnerstag die Ergebnisse der Untersuchung vor.

Bei der Montage eines Seitentanks an der ersten Raketenstufe seien «nicht die vorgeschriebenen Werkzeuge verwendet» worden, sagte Roskosmos-Chef Rogosin in einem Interview der staatlichen Nachrichtenagentur Tass von heute Donnerstag in Moskau. Deshalb sei ein Sensor beschädigt worden, die Trennung der ersten von der zweiten Raketenstufe kurz nach dem Start habe daher nicht geklappt. «Das heisst, es ist kein Konstruktionsfehler», sagte Rogosin. Der Umgang mit der Rakete sei falsch gewesen.

Bereits am Mittwoch war bekannt geworden, dass es wegen des Sensors Probleme bei der Trennung der ersten von der zweiten Raketenstufe gegeben hatte. Nach Angaben von Roskosmos-Exekutivdirektor Sergej Krikaljow prallte einer der vier Antriebsbooster gegen den Treibstofftank der zweiten Stufe, der daraufhin explodierte.

Kontrolle von Sensoren und Personal

Der Leiter der Untersuchungskommission, Oleg Skorobogatow, forderte nun wiederholte Kontrollen der Sensoren. Zudem müsse sichergestellt sein, dass das Personal des Kosmodroms ausreichend qualifiziert sei. Vor den nächsten Starts sollten darüber hinaus alle Sojus-Raketen nochmals generalüberholt werden.

Ein führender Vertreter der Sojus-Produktionsfirma RKK Energija, Dmitri Baranow, versicherte heute Donnerstag erneut, dass die Sojus-Raketen die derzeit «zuverlässigsten» Raketen seien. Das hatte auch die US-Raumfahrtbehörde Nasa nach dem missratenen Start am 11. Oktober betont. So hatte das Notfallsystem, dass für die sichere Rückkehr der Raumfahrer sorgt, einwandfrei funktioniert.

Laut Roskosmos-Exekutivdirektor Krikaljow ist der nächste Sojus-Start zur ISS nun für den 3. Dezember geplant. Nach Nasa-Angaben war er Start ursprünglich für den 20. Dezember vorgesehen. Die derzeitige dreiköpfige ISS-Besatzung unter ihrem deutschen Kommandanten Alexander Gerst soll demnach «um den 20. Dezember» herum zur Erde zurückkehren und damit etwa eine Woche nach dem ursprünglichen Termin am 13. Dezember.

In den vergangenen Jahren musste die russische Raumfahrt mehrere Rückschläge verkraften. Dazu zählen der Verlust von Satelliten und 2011 der Absturz eines unbemannten Raumtransporters vom Typ Progress M-12M auf dem Weg zur ISS. Schon damals wurden weitere Starts von Sojus-Raketen vorübergehend ausgesetzt. Vor dem Fehlstart im Oktober hatte es zuletzt vor 35 Jahren einen Vorfall beim Start eines bemannten Sojus-Raumschiffs gegeben. Auch damals überlebten die beiden Kosmonauten unverletzt.

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