Geboosterte leiden gemäss Studie kürzer an Omikron-Infektion
Eine Studie zeigt, dass Geboosterte bei einer Infektion mit der Omikron-Variante weniger starke Symptome aufweisen als bei einer mit der Delta-Variante.

Das Wichtigste in Kürze
- Der Booster mindert offenbar die Symptome bei einer Ansteckung mit dem Coronavirus.
- Der Verlauf einer Omikron-Infektion ist deutlich milder als bei einer Infektion mit Delta.
- Die Studie basiert auf Daten von zahlreichen Briten, die sie auf einer App festhielten.
Geboosterte Menschen leiden bei einer Infektion mit der Omikron-Variante kürzer unter Symptomen als bei einer Infektion mit der Delta-Variante. Auch den Geruchssinn verlieren sie laut einer britischen Studie weniger häufig.
Die Autorenschaft nutzte für ihre Untersuchung die Daten aus einer kostenlosen Smartphone-App namens ZOE. Mehr als 63'000 geimpfte Briten Jahren schilderten zwischen Juni 2021 und Januar 2022 ihre Covid-Symptome. Die Befragten befanden sich im Alter von 16 bis 99 Jahren. Das Fachblatt «The Lancet» publizierte die britische Studie am Freitag.
Symptome bei Delta dauern länger
Bei Menschen mit vollständiger Corona-Impfung und Booster-Dosis dauerten die Symptome bei einer Omikron-Infektion im Schnitt 4,4 Tage. Bei Delta hielten die Beschwerden bei dieser Gruppe hingegen 7,7 Tage an, also 3,3 Tage länger.
Bei vollständig Geimpften ohne Booster-Dosis war der Unterschied nicht ganz so gross. Mit Omikron Infizierte litten 8,3 Tage unter Symptomen, bei Delta waren es 9,6 Tage.

Die schnellere Erholung von einer Omikron-Infektion deute darauf hin, «dass der Zeitraum der Infektiosität kürzer sein könnte», schrieben die Studienautoren. Dies hätte Auswirkungen auf «Gesundheitsregeln am Arbeitsplatz und staatliche Gesundheitsleitfäden».
Verlust des Geruchssinns tritt häufiger bei Delta auf
Auch die Art der Symptome ist je nach Virusvariante unterschiedlich. Bei einer Infektion mit der Delta-Variante gaben 53 Prozent der geimpften ZOE-App-Nutzenden an, dass sie ihren Geruchssinn verloren hätten. Bei der Omikron-Variante litten nur 17 Prozent der Betroffenen darunter.
Das Risiko von Halsschmerzen war bei Omikron jedoch um 55 Prozent erhöht. Eine heisere Stimme war bei Omikron laut der Studie um 24 Prozent wahrscheinlicher als bei Delta.
Ist Omikron selbst schwächere Variante?
Schwere Infektionen gab es laut der Studie bei Omikron hingegen deutlich seltener: Die Wahrscheinlichkeit für einen Spitalaufenthalts bei Geimpften mit einer Omikron-Infektion war 25 Prozent geringer als bei vorab geimpften Delta-Patienten. Die Studie stützt die Vermutung, dass Omikron nicht nur wegen einer höheren Impfquote in der Bevölkerung weniger schwere Erkrankungen verursacht. Auch die Eigenschaften der Virusvariante selbst sollen dazu beigetragen haben.