Nach Infektion und Impfung kann es Super-Immunität geben
Wer sich mit dem Coronavirus infiziert hat und zweimal geimpft ist, kann eine starke Immunität gegen die Krankheit entwickeln. Das zeigt eine neue Studie.
Das Wichtigste in Kürze
- Genesene, die zweifach geimpft werden, können eine «Super»-Immunität aufbauen.
- Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie aus den USA.
- Diese Patienten sind demnach gegen diverse Virus-Varianten geschützt.
Einige Menschen haben laut einer Studie ein sogenanntes «Super»-Immunsystem gegen das Coronavirus. Damit sich dieses entwickeln kann, braucht es demnach eine zweifache Impfung sowie eine Infektion mit der Krankheit.
Die von der New Yorker Rockefeller University durchgeführte Untersuchung zeigt die Kraft von solchen «hybriden Immunitäten». Patienten, die sowohl geimpft als auch genesen sind, hätten gegen verschiedene Virus-Varianten problemlos Antikörper bilden können, heisst es.
Wie Paul Bieniasz, Virologe und Leiter der Studie, gegenüber «NPR» erklärt, seien diese Menschen sehr gut geschützt. Besser als nur Geimpfte oder nur Genesene.
Das gelte eventuell auch für kommende Pandemien, so Bieniasz: «Ich vermute sogar, dass sie einen gewissen Schutz gegen Sars-ähnliche Viren haben, die noch keine Menschen infiziert haben.»
Impfung kann Erinnerung an Coronavirus auffrischen
Theodora Hatziioannou war ebenfalls an der Studie beteiligt. Auch sie zeigt sich im Gespräch mit «NPR» optimistisch: «Ich denke, sie sind in der besten Position, um das Virus zu bekämpfen.»
Gemäss Hatziioannou seien die untersuchten Patienten sogar fähig gewesen, das viel ältere Sars-CoV-1 abzuwehren. Dieser Erreger ist ebenfalls ein Coronavirus und tauchte vor rund 20 Jahren auf.
Die «Super»-Immunität entstehe dank der unterschiedlichen Funktionsweise von Infektion und Impfung, wie Immunologe Shane Crotty in der Zeitschrift «Science» erklärte. Die Impfung kann demnach einige Zeit nach der natürlichen Infektion die Erinnerung an die Antikörper-Bildung auffrischen.