Säuglinge stecken sich beim Stillen wohl nicht mit Coronavirus an

Keystone-SDA
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USA,

Eine Untersuchung von Muttermilch zeigt, dass trotz Infektion nur wenige Mütter das Coronavirus in der Milch haben. Auch dann ist diese aber nicht infektiös.

In der Muttermilch konnten Forschende in einer Studie mit 110 Frauen keine Hinweise auf infektiöse Coronaviren finden: Eine Mutter stillt ihre Tochter. (Themenbild)
In der Muttermilch konnten Forschende in einer Studie mit 110 Frauen keine Hinweise auf infektiöse Coronaviren finden: Eine Mutter stillt ihre Tochter. (Themenbild) - sda - KEYSTONE/GAETAN BALLY

Das Wichtigste in Kürze

  • Durch das Stillen von Babys kann die Mutter ihren Säugling nicht mit Corona infizieren.
  • Zu diesem Schluss kommen US-Forscher, nachdem sie Muttermilch untersucht haben.
  • Im Gegenteil: Durch die Milch wird dem Baby gar der Impfschutz weitergegeben.

Zwar lässt sich genetisches Material des Coronavirus in der Brustmilch von infizierten Müttern auffinden. Doch das Virus scheint nicht infektiös zu sein, womit Stillen wohl kein Risikofaktor für das Neugeborene darstellt. Dies geht aus einer Analyse von Muttermilchproben von 110 stillenden Frauen hervor.

Von den Studienteilnehmerinnen wurden 65 positiv auf das Coronavirus getestet, 9 wiesen Symptome auf, aber ein negatives Testergebnis. Und 36 Frauen berichteten von Symptomen, wurden aber nicht getestet.

Wie die Forschenden um Paul Krogstad von der University of California im Fachmagazin «Pediatric Research» darlegen, fanden sie in der Muttermilch von sieben Frauen genetisches Material von Sars-CoV-2. Aber es gab demnach keinen Hinweis auf infektiöse Viren. So zeigten die Babys, die von diesen Müttern gestillt wurden, keine klinischen Anzeichen einer Infektion (getestet wurden sie allerdings nicht).

Muttermilch gibt Impfschutz weiter

Es handelt sich den Forschenden zufolge um die bisher grösste Studie zu Muttermilch und Sars-CoV-2. Obwohl die Fallzahl für eine Verallgemeinerbarkeit dennoch zu gering sei, könne man aus dieser und anderen Untersuchungen ableiten, dass eine Ansteckung auf diesem Weg «sehr, sehr unwahrscheinlich» sei, teilte André Kidszun, Abteilungsleiter Neonatologie am Inselspital Bern, auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA mit. Stillen und Muttermilch berge starke Vorteile für das Neugeborene, weshalb man Eltern rate, dies auch zu tun.

Die möglichen Übertragungswege sollten dem Mediziner zufolge weiterhin systematisch untersucht werden, an möglichst vielen Probandinnen.

Während eine Infektion über die Muttermilch offensichtlich nicht übertragen wird, gibt die Mutter ihren Impfschutz an ihr Kind weiter: Die Milch enthält nach der Verabreichung eines Corona-Impfstoffes Antikörper, was dabei helfen kann, das Baby vor einer Infektion zu schützen.

Die Weltgesundheitsorganisation WHO empfiehlt Müttern denn auch, ihre Neugeborenen im Falle einer Infektion mit dem Coronavirus und nach einer Corona-Impfung weiter zu stillen.

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