Testflug des CST-100 Starliner zur ISS verschoben
Das Raumschiff CST-100 Starliner von Boeing hätte am Dienstag zu einem unbemannten Testflug aufbrechen sollen. Der Start wurde verschoben.
Das Wichtigste in Kürze
- Der CST-100 Starliner hatte Problemen mit dem Antriebssystem.
- Am Mittwoch, 18:57 Uhr (MESZ), ist der nächste mögliche Starttermin für das Raumschiff.
- Der Start der Boeing-Rakete wurde schon zum zweiten Mal verschoben.
Kurz vor dem geplanten Start hat der US-Luftfahrtriese Boeing den unbemannten Testflug seiner «Starliner»-Kapsel zur Internationalen Raumstation (ISS) verschoben. Ein Start ist nun frühestens am Mittwoch möglich.
«Wir bestätigen, dass der heutige Test abgesagt wurde», erklärte Boeing Space am Dienstag im Onlinenetzwerk Twitter. Die US-Raumfahrtbehörde NASA begründete die Verzögerung mit einem Problem beim Antriebssystem.
Zweifelhafte Witterung
Der CST-100 Starliner hätte am Dienstag um 19:20 Uhr (MESZ) mit einer «Atlas V Rakete» in Florida starten sollen. Allerdings waren die Chancen auf einen Start am Morgen wegen des Wetters bereits nur mit 50 Prozent angegeben worden. Als Probleme nannte das Unternehmen dichte Wolken oder mögliche Blitze.
Wie die NASA mitteilt, wurde die Mission jedoch nicht wegen des Wetters abgesagt. Grund waren «unerwartete Hinweise bezüglich der Position der Ventile des Starliner-Antriebssystems». Das nächste mögliche Zeitfenster für einen Start sei am Mittwoch um 18:57 Schweizer Zeit.
Mit dem unbemannten Testflug will Boeing sein Raumfahrtprogramm nach mehreren Rückschlägen wieder auf Kurs bringen. Ein erster unbemannter Testflug des CST-100 Starliner war 2019 wegen Software-Problemen gescheitert. Das Raumschiff konnte die ISS damals nicht ansteuern und kehrte vorzeitig zur Erde zurück.
Der erneute «Starliner»-Testflug war ursprünglich bereits für den vergangenen Freitag geplant gewesen. Nach einem Zwischenfall beim Andocken des neuen russischen Labor-Moduls «Nauka» an die ISS war der Start aber verschoben worden.
CST-100 Starliner soll ISS -Besatzung beliefern
An Bord des CST-100 Starliner befinden sich 180 Kilogramm Fracht, unter anderem zur Versorgung der aktuellen ISS-Besatzung. Zur Erde zurückkehren soll die Kapsel mit rund 250 Kilogramm Frachtgut, darunter Luftbehälter.
Die US-Raumfahrtbehörde Nasa hatte ihr Shuttle-Programm wegen hoher Kosten und nach zwei Unglücken vor zehn Jahren eingestellt. Sie war in der Folge auf russische Raketen angewiesen, um zur ISS zu kommen. Um wieder unabhängiger von Russland zu werden, beauftragte die US-Regierung die Unternehmen SpaceX und Boeing mit dem Bau von Raumfähren.
In dem Wettstreit hat SpaceX aber klar die Nase vorn: Anders als Boeing hat das Unternehmen schon Astronauten zur ISS gebracht.