Gaming: So viele Spiele wurden auf Steam gekauft und nie gezockt
Gamer geben eine enorme Menge an Geld für Videospiele aus, die sie am Ende gar nicht erst spielen: Es entsteht ein «Stapel der Schande».
Das Wichtigste in Kürze
- Steam ist eine Online-Distributionsplattform für Videospiele.
- Öffentliche Profile zeigen an, wie viel Zeit jemand in seine Spiele gesteckt hat.
- Grob geschätzt sollen so schon 19 Milliarden US-Dollar unnütz ausgegeben worden sein.
Wer noch nie einen unnützen Einkauf getätigt hat, der werfe den ersten Stein.
Manchmal sind Rabatte oder Bundle-Aktionen einfach zu verlockend, um widerstehen zu können, auch wenn das gewünschte Produkt bisher nicht wirklich auf dem Kauf-Radar auftauchte. In anderen Fällen besorgt man sich etwas mit der Absicht, es erst später zu verwenden – sobald man mal die Gelegenheit dazu findet. So entsteht gerne mal ein «Pile of Shame» (zu Deutsch: «Stapel der Schande»): Ein Haufen an gekauften, aber nicht oder nur kaum konsumierten Gütern.
40 Prozent sind ungespielt
Besonders bei digitalen Medien wie Videospielen ist das Phänomen keine Seltenheit. Das zeigte auch eine Umfrage des Gaming-Magazins «Kotaku» in 2014: Rund 1400 Leser wurden zu ihren Kauf-Gewohnheiten befragt. Diese gaben an, rund 40 Prozent der Spiele, welche sie in den vorangehenden zwölf Monaten gekauft hatten, nie gezockt zu haben.
«PCGamesN» ging diese Woche noch einen Schritt weiter: Sie haben mit ihrem «SteamIDFinder» sämtliche öffentlichen Profile auf der Videospiel-Verkaufsplattform «Steam» durchforstet. Dabei handelt es sich um rund zehn Prozent der gesamten Anzahl Steam-Accounts, schätzt «PCGamesN».
Rund 19 Milliarden US-Dollar liegen auf Steam rum
Dennoch zeigte sich schon da eine enorme Summe an «verschwendetem» Geld: Rund 1,9 Milliarden US-Dollar (1,7 Milliarden Franken) an gekauften Videospielen sollen unangetastet sein. Sehr simpel hochgerechnet auf die gesamte Community wären das also enorme 19 Milliarden US-Dollar.
Wie genau der Wert berechnet wird, verrät das Magazin nicht. Sehr wahrscheinlich wurde für die Berechnung aber der aktuelle Vollpreis der ungezockten Videospiele genommen – und nicht die teilweise sehr stark heruntergeschriebenen Preise, die dank Steams häufigen Rabatt-Aktionen keine Seltenheit sind. Andernfalls würde der so gemachte Umsatz nämlich dem Bruttosozialprodukt von einem Land wie beispielsweise Nicaragua entsprechen.
Kein Grund zur Scham
Wer nun auf seine Steam-Library schaut und sich für die Menge an dort verstaubten Spielen schämt – keine Sorge. Dafür ist ja vielleicht irgendwann noch Zeit. Andererseits ist es wohl noch schlimmer, viel Zeit in ein Videospiel zu investieren, dass man nicht mag, als es im «Stapel der Schande» liegenzulassen.
Für einige der Games könnte man beispielsweise auch Steams Rückerstattungs-Funktion nutzen. Auch die Familie würde sich dank dem Familien-Feature vielleicht daran freuen könndn. Oder man hinterlässt sie der nächsten Generation wird sich über die zurückgebliebenen Games freuen können.