Katzenkot-Parasit könnte Schlüssel zur Bekämpfung von Alzheimer sein
Ein Parasit, der in Katzenkot vorkommt, könnte in Zukunft Alzheimer und andere neurologische Erkrankungen heilen.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Parasit Toxoplasma gondii findet sich in Katzenkot und gelangt in unser Gehirn.
- Dort kann er Vorgänge steuern und höchstwahrscheinlich unser Verhalten verändern.
- Forscher konnten den Parasiten nun so manipulieren, dass er Proteine beförderte.
- Diese könnten sich im Gehirn von Alzheimer-Patienten positiv auswirken.
Toxoplasma gondii ist eigentlich ein gefürchteter Parasit, dessen Infizierung vor allem in der Schwangerschaft gefährlich sein kann. Doch gleichzeitig könnte ihm eine bedeutende Rolle in der Bekämpfung von Alzheimer und anderen neurologischen Erkrankungen zukommen. Das zeigten nun Wissenschaftler in einer Studie, die im Fachmagazin «Nature Microbiology Journal» veröffentlicht wurde.
Die Forscher fanden bei ihren Untersuchungen heraus, dass der Parasit, der in Katzenkot vorkommt, Proteine ins Gehirn von Mäusen transportieren kann. Dies bewerkstelligten sie durch eine Manipulation des Einzellers. Da die Proteine heilend wirken können, könnte dieser Vorgang eine neue Behandlungsstrategie für Alzheimer darstellen.
Alzheimer-Heilung? Parasit manipuliert Gehirn
Toxoplasma gondii ist vor allem dafür bekannt, bei schwangeren Menschen und Tieren eine Fehlgeburt hervorrufen zu können. Deswegen sollen Frauen, die ein Kind erwarten, vorsichtig mit Katzen umgehen. Gleichzeitig wird allerdings vermutet, dass Toxoplasma gondii unser Gehirn und auch unser Verhalten ändern kann.
Menschen, die mit diesem infiziert sind, könnten beispielsweise risikobereiter handeln und allgemein weniger Angst verspüren. Professor Oded Rechavi von der Universität Tel Aviv lobte laut «Mirror» die Studie und wies auf den Zusammenhang zwischen dem Parasiten und seinen Auswirkungen im Körper hin.
Die Evolution hätte «bereits Organismen hervorgebracht, die unser Gehirn manipulieren können». Bei der Behandlung von Alzheimer könne man diese nun nutzen, anstatt vom Nullpunkt zu starten.
Ob Toxoplasma gondii tatsächlich eine Lösung zur Heilung von Alzheimer darstellen kann, ist noch ungewiss. Mehr Forschung wird benötigt.