Spanien reformiert seine Strafen gegen Tiermisshandlung
Ein neues Gesetz in Spanien soll den Missbrauch von Haustieren eindämmen. Weiterhin sollen Täter bei Zuwiderhandlung härter bestraft werden.
Das Wichtigste in Kürze
- Das spanische Parlament hat ein neues Gesetz erlassen, welches dem Tierschutz dienen soll.
- Neben neuen Bestimmungen für Haustierbesitzer werden auch Missbrauchsstrafen erhöht.
- Der «Straffreiheit von Tier-Missbrauchstätern» soll so ein Ende gesetzt werden.
Spanien will mit einem neuen Gesetz die Rechte von Vierbeinern und anderen Haustieren besser schützen. Letzte Woche verabschiedete das Unterhaus in Madrid einen Gesetzestext, der neue Auflagen für Haustierbesitzer vorsieht. Ausserdem sollen die Strafen für Missbrauch an Tieren deutlich verschärft werden.
Menschen, die sich einen Hund zulegen, müssen von nun an zuerst ein entsprechendes Training absolvieren. Weiterhin wird es illegal, seinen Vierbeiner mehr als 24 Stunden allein zu lassen. Bei Katzen gilt dasselbe ab drei Tagen, eine Sterilisation der Samtpfoten wird ebenso verpflichtend. Diese Regel gilt jedoch nicht für Katzen auf Bauernhöfen.
Höhere Strafen bei Misshandlung von Tieren
Bislang wurde das Töten eines Tieres mit einer Maximalstrafe von 18 Monaten gebüsst. Ab jetzt sollen die Strafen klarer und differenzierter werden. Sollte ein Tier so sehr misshandelt werden, dass es eine tierärztliche Versorgung benötigt, drohen Straftätern bis zu anderthalb Jahre Gefängnis. Im Todesfall kann ein solches Urteil auf zwei Jahre ansteigen, bei erschwerenden Umständen sogar auf bis zu drei Jahre.
Die spanische Ministerin für Soziales, Ione Belarra, sagte zu der Reform laut «Euronews»: «Es ist ein sehr wichtiger Tag. Denn das Parlament hat heute das erste Gesetz bezüglich Tierrechten verabschiedet seit der Wiederherstellung unserer Demokratie.» Ausserdem werde sie «der Straffreiheit von Menschen, die Tiere misshandeln, ein Ende setzen».
Der Beschluss des spanischen Parlaments wird keinen Einfluss haben auf Jagdhunde und Tiere auf Bauernhöfen. Ebenso bleiben Stierkämpfe bei dieser Reform unangetastet.