Alt-Nationalrat Werner Carobbio gestorben
Der Tessiner Politiker ist am Dienstagmorgen im Alter von 86 Jahren gestorben. Der Sozialdemokrat sass fast ein Vierteljahrhundert im Nationalrat.
Der Tessiner Alt-Nationalrat Werner Carobbio von der SP ist am Dienstagmorgen im Alter von 86 Jahren gestorben. Das teilte seine Kantonalpartei mit. Carobbio galt als Urgestein des Tessiner Sozialismus. Der gelernte Lehrer sass von 1975 bis 1999 im Nationalrat.
Carobbio wurde 1936 in Lumino geboren und begann seine politische Karriere in jungen Jahren, wie die Partei schrieb. Er trat der Sozialistischen Jugend bei. 1964 bis 1972 war er Vize-Gemeindepräsident in Lumino und sass dort später im Gemeinderat.
1969 war Carobbio Mitbegründer der Autonomen Sozialistischen Partei im Tessin und wurde deren Sekretär. 1975 wurde er erstmals in den Nationalrat gewählt und gehörte der SP-Fraktion an. Neben verschiedenen Kommissionen des Nationalrats leitete er 1990 die Parlamentarische Untersuchungskommission (PUK) zur geheimen Widerstandsorganisation P-26.
Engagiert für soziale Anliegen
Nach seinem Rücktritt aus der grossen Kammer wurde er in den Tessiner Grossen Rat gewählt und 2005 dessen Präsident. Neben der Parlamentstätigkeit engagierte sich Carobbio für soziale Anliegen.
In den 1970er-Jahren leitete er die Tessiner Lehrergewerkschaft. 1991 wurde er Präsident des Schweizerischen Mieterinnen- und Mieterverbands. Carobbio hinterlässt seine Frau, zwei Töchter und Enkelkinder.
Seine Tochter Marina Carobbio ist seit April Regierungsrätin im Kanton Tessin. Sie leitet die Bildungsdirektion. 2019 war sie anstelle des langjährigen CVP-Nationalrats Filippo Lombardi für die SP in den Ständerat gewählt worden. Von 2007 bis 2019 sass sie im Nationalrat.