Klage

CS-Investoren verklagen Schweiz: Milliardenstreit um AT1-Anleihen

Ines Biedenkapp
Ines Biedenkapp

USA,

Die Abschreibung von AT1-Anleihen bei der CS-Übernahme führt zu Klagen gegen die Schweiz. Investoren fordern Schadenersatz in Milliardenhöhe.

CS Credit Suisse
Die Abschreibung von AT1-Anleihen bei der CS-Übernahme führt zu Klagen gegen die Schweiz. - keystone

Ehemalige Credit-Suisse-Investoren haben vor einem New Yorker Gericht Klage gegen die Schweiz eingereicht. Wie «Der Standard» berichtet, fordern sie Schadenersatz für die Abschreibung von AT1-Anleihen im Wert von 15 Milliarden Franken.

Die CS-Kläger argumentieren, die Schweiz habe unrechtmässig in ihre Eigentumsrechte eingegriffen. Der Gesamtbetrag der Forderungen beläuft sich auf rund 82,25 Millionen Dollar (74,97 Millionen Franken).

Die Finanzmarktaufsicht Finma hatte die Abschreibung der Anleihen angeordnet. Laut «Der Standard» fielen dadurch für die Credit Suisse entsprechende Zahlungsverpflichtungen weg.

Rechtliche Grundlagen umstritten

Die rechtliche Lage ist komplex. Wie «Finews» berichtet, sahen die AT1-Anleihen der CS vor, dass sie bei bestimmten Ereignissen herabgeschrieben werden können.

Die Finma argumentiert, ein solches Ereignis habe aufgrund des Notrechts und der Liquiditätsstützung durch den Bund vorgelegen. Kritiker sehen das anders.

CS Karin Keller-Sutter
Karin Keller-Sutter ist seit 2023 Vorsteherin des Eidgenössischen Finanzdepartements und zeigt sich zuversichtlich, dass die Regelungen bei der Übernahme von CS klar geregelt waren. - keystone

«SRF» zufolge wird am Kapitalmarkt heftig diskutiert, ob es zulässig ist, Anleihenhalter schlechter zu stellen als Aktienbesitzer. Üblicherweise verlieren zuerst Aktionäre ihr Geld.

CS-Übernahme könnte nochmals Konsequenzen haben

Der Rechtsstreit könnte weitreichende Folgen haben. Wie «Finews» schreibt, könnten die Kläger argumentieren, dass eine materielle Enteignung stattgefunden habe.

In diesem Fall müsste der Staat für den Schaden haften. Es wird mit einer möglichen Entschädigung von bis zu 4 Milliarden Franken gerechnet.

Die Schweizer Finanzministerin Karin Keller-Sutter zeigt sich laut «Finews» zuversichtlich. Sie betont, die Möglichkeit der Wertlosstellung sei in den Verträgen klar geregelt gewesen.

Auswirkungen auf den Markt

Die Abschreibung der AT1-Anleihen hat den Markt aufgeschreckt. «SRF» berichtet, dass Fonds mit solchen Anleihen weltweit an Wert verloren haben.

Hast du schon einmal in Anleihen investiert?

Insgesamt sind rund 260 Milliarden Dollar solcher AT1-Anleihen ausstehend. Investoren werden an das hohe Risiko dieser Papiere erinnert.

Die Credit Suisse zahlte bis zu 9,5 Prozent Zins auf diese Anleihen. Das zeigt, wie riskant diese Papiere eingeschätzt wurden.

Kommentare

User #1885 (nicht angemeldet)

Selber Schuld, die CS war von Anfang an lursch. Habe mein Konto damals noch Volksbank, mit diesem Wechsel sofort aufgehoben, für mich kommen nur Regional Banken in Frage, die sind auch viel seriöser und Kundenfreundlich

User #1022 (nicht angemeldet)

Und auch hier will man sich wieder aus der Verantwortung stehlen! Beim Profitieren ist man immer sofort zur Stelle, aber wenns darum geht Verantwortung für das eigene Versagen zu übernehmen versucht man sich um vor allem zu drücken und versteckt sich hinter fadenscheinigen Erklärungen. Das Ganze ist schlicht und einfach Diebstahl! Hoffentlich wirds teuer!

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