Greenpeace fordert zertifizierte Stoffmasken vom Bundesrat
Einwegmasken werden vom Bundesrat empfohlen, ökologisch schneiden sie jedoch schlecht ab. Die Umweltorganisation Greenpeace will nun zertifizierte Stoffmasken.
Das Wichtigste in Kürze
- Greenpeace will mehr Stoffmasken im Kampf gegen das Coronavirus.
- 19'500 Personen unterschrieben dafür eine Petition.
- Diese wird heute bei der Bundeskanzlei eingereicht.
Sogenannter «Einwegabfall» plagt unseren Planeten schon seit Jahrzehnten: PET-Flaschen, Plastikgeschirr und Ähnliches werden einfach weggeworfen, oder schlimmer, irgendwo liegengelassen. Das ist auch bei den Mundschutzmasken der Fall, die grossflächig getragen werden.
Das Problem: Stoffmasken, die ökologischere Variante der Gesichtsmaske, sind nicht zertifiziert. Sie leisten nicht den gleichen Schutz wie Wegwerfmasken, werden also nicht vom Bundesrat empfohlen. Das will Greenpeace nun ändern.
Greenpeace: Textilmasken sind «absolute Priorität»
Mit der Petition «Umweltschutz in der Pandemie» fordert die Organisation den Bundesrat auf, in zertifizierte Stoffmasken zu investieren. Das Masken-Littering produziere nämlich einen erheblichen Umweltschaden.
«Das belegen auch die 1650 Bilder von draussen weggeworfen Einwegmasken», schreiben sie in einer Mitteilung. Die über Tausend Fotos seien in dreieinhalb Wochen in der Schweiz gemacht worden.
«Textilmasken herzustellen, die sowohl Kriterien der Sicherheit als auch der Ökologie erfüllen, muss eine absolute Priorität bilden», sagt Philipp Roher, Fachexperte Zero Waste bei Greenpeace Schweiz.
Die Organisation weist auf andere Länder, die auf Stoffmasken setzen. Kanada investiere zum Beispiel in die Entwicklung nachhaltiger Schutzmasken, so Greenpeace. Die Niederlanden würden online raten, einen Textil-Mundschutz zu kaufen.
Die Petition wurde von 19'500 Menschen unterzeichnet, schreibt die Organisation. Sie wird heute bei der Bundeskanzlei eingereicht.