Greta Thunberg am WEF: Personenschutz würde tausende Franken kosten
Klimaaktivistin Greta Thunberg polarisiert. Hasstiraden gegen sie haben seit ihrem letzten Besuch am WEF zugenommen. Was würde sie ein Personenschutz kosten?
Das Wichtigste in Kürze
- Greta Thunberg nimmt am vom 21. bis zum 24. Januar in Davos GR am WEF teil.
- Die polarisierende Klimaaktivistin erhält vermehrt negative Rückmeldungen.
- Personenschutz für Thunberg würde tausende Franken kosten.
Bereits letztes Jahr besuchte Greta Thunberg das Weltwirtschaftsforum (WEF). Nächste Woche wird die Schwedin erneut in Davos erwartet. Sie nimmt an mehreren Veranstaltungen des vom 21. bis 24. Januar dauernden WEF teil.
Doch vieles hat sich in der Zwischenzeit verändert. Die weltweite Klimastreik-Bewegung ist gewachsen und die Popularität Gretas als Galionsfigur der ganzen Bewegung ebenfalls. Doch parallel dazu hat auch der Hass gegenüber der Klimaaktivistin zugenommen.
Deswegen muss die 17-Jährige vermehrt mit negativen Rückmeldungen rechnen. Die Sicherheit am WEF sei aber jederzeit gegeben, glaubt Katja Rost, Professorin am soziologischen Institut der Uni Zürich: «Sicherheitstechnisch gibt es am WEF klare Regeln, die eingehalten werden», sagte sie vor Kurzem gegenüber Nau.ch.
Verschiedene Kosten müssten berücksichtigt werden
Die Antwort der Kantonspolizei Graubünden dürfte daher wenig überraschen: «Frau Thunberg hat kein Anrecht auf ein besonderes Schutzdispositiv.» Dies, weil die Aktivistin nach Wiener Konvention keine völkerrechtlich geschützte Person sei, heisst es auf Anfrage. Je nach Situation würden aber weitere Massnahmen geprüft werden.
Doch was, wenn Greta Thunbergs Team trotzdem einen Personenschutz für sie engagieren möchte? Mohammad Grössbauer, Geschäftsführer von ATP Security: «Die Kosten und den Aufwand für einen solchen Schutz abzuschätzen, ist schwierig.»
Denn: «Es kommt darauf an, in welche Situationen sie sich in Davos begibt.» So spiele es natürlich eine Rolle, ob Greta Thunberg auch etwa an einer Demo teilnimmt oder lediglich an den offiziellen WEF-Veranstaltungen auftritt.
Aufwand bei Greta Thunberg kleiner als bei einem Präsidenten
«Aber grundsätzlich würde das bei uns zwischen 1200 und 1800 Franken pro Tag und je eingesetzte Person kosten», sagt Grössbauer. Dazu könnten jedoch zusätzliche Kosten anfallen: Für Aufklärung, Informationsbeschaffung oder etwa Konvoi-Schutz wenn nötig. Hinzu kämen auch logistische Kosten, wie jene für die Unterkunft des Personals.
«Die Kosten für den Personenschutz für solch einen Anlass können je nach Dauer und Auftrag des Schutzes mehrere tausend Franken kosten», bestätigt Heller. Für genauere Zahlen müsste man die Lage vor Ort genau kennen. Der Aufwand wäre aber bei einer Klimaaktivistin wie Greta Thunberg deutlich kleiner als beim Schutz für einen Staatspräsidenten.
Schweizer Jungpolitiker entsetzt
Dass die Frage nach dem Personenschutz überhaupt diskutiert wird, stösst bei jungen Schweizer Politikern auf Entsetzen. «Das ist wirklich traurig», sagt Juso-Präidentin Ronja Jansen.
Ähnlich sieht es der Präsident der Jungfreisinnigen, Matthias Müller: «Es ist schade, dass eine öffentliche Person anscheinend nicht ohne Begleitschutz in der Schweiz herumlaufen kann.» Das es Meinungsverschiedenheiten zur Person Thunberg gibt, sei nachvollziehbar. Aber: «Wenn jemand tätlich angegriffen wird, ist das ein absolutes No-Go.»