Krankenkassen

Krankenkassen-Vermittler werben verdeckt Kunden an

Simon Binz
Simon Binz

Zürich,

Versicherungsvermittler müssten eigentlich angeben, ob sie für eine bestimmte Krankenkassen tätig sind. Viele sind aber nicht ganz so transparent.

Krankenkassen
Krankenkassen. (Symbolbild) - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Viele KK-Vermittler präsentieren sich unabhängig, sind aber an bestimmte Kassen gebunden.
  • Was können Versicherte tun, um sich dagegen zu schützen?

Im Vergleich zu früher setzen die meisten Krankenkassen heute nicht mehr hauptsächlich auf festangestellte Versicherungsvertreter. Stattdessen arbeiten sie mit externen Vermittlern zusammen oder betreiben eigene Tochtergesellschaften, die den Vertrieb ihrer Policen übernehmen.

So hat die KK Swica beispielsweise die Mehrheitsbeteiligung an den Firmen Curafox, Alcuris und Puresana. Diese vermitteln nur noch Versicherungen der Swica. Die KPT hält die Mehrheitsbeteiligung an der Simply Services AG, während die Vencura AG vollständig im Besitz der Sympany ist.

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Auch die Assura, die Groupe Mutuel und die Helsana sind an solchen Firmen beteiligt. Für Leute, die von einer dieser Vermittlerfirmen kontaktiert werden, ist dies nicht ersichtlich.

«Saldo.ch» hält in einem Bericht fest, dass nämlich viele dieser Versicherungsberater sich in Gesprächen mit möglichen Kunden nur als Mitarbeiter ihrer Brokerfirma vorstellen. Das sehe dann nach einer unabhängigen Beratung aus. Laut Gesetz müssten die Vermittler den Kunden aber mitteilen, wenn sie an eine bestimmte Kasse gebunden sind.

Vermittler verheimlichen ihre Verbindungen

Das Schweizer Konsumentenportal berichtet in der Folge von Erfahrungen ihrer Leser und hält fest, dass die Krankenkassen-Vermittler öfter einmal verdeckt Kunden anwerben würden und nennt zwei Beispiele:

• Ein Vermittler der Alcuris AG hat in einem persönlichen Kundengespräch nicht erwähnt, dass sein Unternehmen der Swica gehört, hatte aber nur Zusatzversicherung genau dieser Krankenkasse empfohlen.

• Ein Makler der Breasy AG präsentierte im Beratungsgespräch ausschliesslich Versicherungsprodukte der KPT, ohne offenzulegen, dass die Breasy AG zur KPT gehört.

Auf Anfrage von «saldo.ch» hätten verschiedene Krankenkassen betont, dass sich ihre Markler an die Deklarationspflicht halten müssen, heisst es in dem Bericht. Verstösse würden nicht geduldet

Vermittler fragen, ob sie an eine Versicherung gebunden sind

Das Konsumentenportal gibt zum Schluss auch Tipps, um sich als Versicherter von der Masche zu schützen. Demnach sollte man Versicherungsvermittler immer fragen, ob sie an eine Versicherung gebunden sind.

«Bei Vermittlern, die lediglich Produkte einer einzigen Versicherung verkaufen, handelt es sich um keine unabhängigen Berater», heisst es. Und: «Ungebundene Vermittler sind in einem öffentlichen Register der Finanzmarktaufsicht (Finma) eingetragen.»

Kommentare

User #5343 (nicht angemeldet)

Ach Herr Binz, zitieren Sie wieder mal einen uralten K-Tipp-Artikel?

User #6058 (nicht angemeldet)

Unser ganzes Gesundheitssystem krank. Daa Volk könnte daran was ändern tut es aber nicht. Alle vier Jahre werden die gleichen dafür verantwortlichen korrupten Politiker gewählt

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