Migros

Migros – CEO will noch strengere Regeln für Einkaufs-Touris

Mario Irminger, Konzernchef der Migros, ist mit der Geschäftsperformance 2024 zufrieden. Er fordert aber weitere Schritte beim Einkaufstourismus.

Migros Mario Irminger
Migros-Chef Mario Irminger. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Migros-Chef wünscht sich eine stärkere Senkung der Mehrwertsteuer-Freigrenze.
  • Laut Mario Irminger wäre eine Senkung der Mehrwertsteuerfreigrenze auf 50 Franken ideal.
  • Der Online-Lebensmittelhandel der Migros ist gemäss dem CEO defizitär.

Migros-Konzernchef Mario Irminger hätte sich bei der Senkung der Mehrwertsteuer-Freigrenze eine noch stärkere Einschränkung gewünscht. «Eine Senkung auf 50 Franken wäre ideal gewesen», sagte er im Interview mit «CH Media».

Die neue Regelung, die seit dem 1. Januar 2025 in Kraft ist, reduziert die Freigrenze für Einkäufe im Ausland von 300 auf 150 Franken. Die Anpassung sei ein Schritt in die richtige Richtung, erklärte Irminger mit Blick auf den Einkaufstourismus.

Migros erwartet gute Zahlen

Mit der Geschäftsperformance im Jahr 2024 zeigte sich der Migros-Chef zufrieden. Der Umsatz werde seinen Schätzungen zufolge leicht über den 32 Milliarden Franken des Vorjahres liegen.

Auch das operative Ergebnis dürfte stabil oder besser ausfallen als 2023. Damals wies die Migros wegen hoher Sonderabschreibungen einen im Vergleich zu Vorjahren niedrigen Gewinn von 175 Millionen Franken aus. Solche Belastungen seien diesmal nicht zu erwarten, betonte Irminger.

Der CEO gesteht aber: «Der gesamte Online-Lebensmittelhandel ist für die Migros defizitär. Das Geschäft kann angesichts unserer Lohnkosten gar nicht rentieren.»

Einstellen wolle man ihn aber nicht, denn: «Ein gutes Supermarktangebot im Internet gehört für uns dazu, das wird von unseren Kundinnen und Kunden erwartet. Wir wollen ihre Erwartungen erfüllen, das gehört zum Gründergeist. Der ist nach wie vor da!»

Die Migros geniesse auch weiterhin eine starke Verbundenheit mit der Schweizer Bevölkerung, so Irminger. «Praktisch jeder Haushalt hat eine Migros-Verbundenheit.» Diese gehe weit über den Supermarkt hinaus: Besonders Haushalte mit Migrationshintergrund lernten die Migros oft zuerst über ihre Sprachkurse kennen.

Trotz der Verlagerung hin zu Online-Lösungen und Apps fallen die Sprachkurse der Migros Klubschule dem aktuellen Sparkurs nicht zum Opfer: «Die Sprachschulen sind natürlich nicht selbsttragend. Aber dieses Bildungsangebot ist einer der wichtigsten Pfeiler in unserem kulturellen Engagement. Und an diesem halten wir fest.»

140 neue Filialen in fünf Jahren

Trotz Sparmassnahmen plant die Migros grosse Investitionen. In den nächsten fünf Jahren sollen 350 bestehende Supermärkte modernisiert werden, wie das Unternehmen im Oktober bekanntgab.

Zusätzlich sollen 140 neue Supermärkte eröffnet werden, wodurch die Zahl der Filialen von 790 auf 930 steigen soll. Allein für diese Neueröffnungen will die Migros zwei Milliarden Franken investieren.

Gehst du einkaufen über der Grenze?

Einfach werde das Vorhaben nicht, räumte Irminger im Gespräch mit «CH Media» ein. Dennoch sehe er gute Chancen dank der Verankerung durch die zehn Regionalgenossenschaften und ihrer Vertrautheit mit den regionalen Bauvorschriften. «30 Filialen pro Jahr sind realistisch», schloss der Migros-CEO.

Der Detailhandel-Riese feiert in diesem Jahr sein 100-jähriges Jubiläum.

Kommentare

User #8181 (nicht angemeldet)

Gehe nur noch fürs Nötigste in die Migros, da grade Früchte und Gemüse und auch das Fleisch eine immer miesere Qualität aufweisen kauf ich das sowieso wo anders. Bin nicht mobil und kaufe daher in der Schweiz, aber nach der Aussage vom CEO sollte ich vielleicht gar nicht mehr zum Migros.

User #8808 (nicht angemeldet)

Vielen Dank Herrn Irminger. Genau solches Aussage sind schlecht fürs Geschäft. Ich persönlich werde meine Konsequenzen ziehen.

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