Nach Treppen-Eklat: SVP-Aeschi trifft sich mit Fedpol zur Aussprache

Janis Meier
Janis Meier

Bern,

Zwischen SVP-Nationalrat Thomas Aeschi und dem Fedpol-Vizedirektor soll eine Aussprache stattfinden. Diese folgt auf eine Auseinandersetzung.

Thomas Aeschi
Der Zuger Thomas Aeschi sitzt seit 2011 im Nationalrat und ist Fraktionspräsident der SVP. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • SVP-Nationalrat Thomas Aeschi legte sich im Bundeshaus mit einem Fedpol-Beamten an.
  • Nun steht eine Aussprache zwischen Aeschi und dem Fedpol-Vizedirektor an.
  • Das Gespräch findet im Rahmen der Aufarbeitung des Eklats statt.

Am Mittwoch legte sich der SVP-Nationalrat Thomas Aeschi während der Session mit Fedpol-Beamten an. Der Hintergrund: Die Haupttreppe im Bundeshaus wurde wegen des Besuchs des ukrainischen Parlamentspräsidenten kurzzeitig gesperrt. Aeschi akzeptierte dies nicht – und drückte sich an den Bundespolizisten vorbei.

Im Bundeshaus sorgte der Eklat für mächtig Gesprächsstoff. SP-Nationalrat Cédric Wermuth wirft Aeschi eine «Impulskontrolle wie ein Kindergärtner vor». Die SVP hingegen steht weitgehend hinter ihrem Fraktionschef. Ihr Narrativ: Aeschi wurde Opfer der Unverhältnismässigkeit der Sicherheitsmassnahmen und des Fedpols.

Interne Aufarbeitung beim Fedpol

Das Fedpol will den umstrittenen Einsatz intern aufarbeiten. Dazu wird das Gespräch mit dem SVP-Mann gesucht. Aeschi bestätigt gegenüber der «NZZ am Sonntag»: «Es ist angedacht, dass es eine Aussprache zwischen dem Fedpol und mir gibt.» Dabei soll er einen Termin beim Fedpol-Vizedirektor Stéphane Theimer erhalten.

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SVP-Fraktionspräsident Thomas Aeschi passen die Sicherheitsmassnahmen für den ukrainischen Parlamentspräsidenten Ruslan Stefantschuk überhaupt nicht. Er bricht durch die Absperrung durch. - Nau.ch

Aeschi sieht sich nach wie vor nicht in der Schuld: «Während der Session muss die parlamentarische Arbeit Vorrang haben.» Dementsprechend seien die Sicherheitsmassnahmen im Bundeshaus überrissen gewesen.

Was hältst du von der Aktion von Thomas Aeschi?

Gleich sieht dies Partei-Kollegin Barbara Steinemann. Gegenüber Nau.ch sagt sie: «Ich habe deswegen eine Abstimmung verpasst.»

Bundesrat Beat Jans hingegen stellt sich hinter das Fedpol. Der Justizminister meint: «Wenn jemand aus der Ukraine, aus einem Kriegsland, kommt, ist das Sicherheitsniveau hoch. Und das war jetzt Bestandteil des aus meiner Sicht notwendigen Dispositivs.» Dabei sei der Parlamentsbetrieb kaum gestört worden, schliesslich gab es mehrere nicht gesperrte Treppen.

Kommentare

User #3172 (nicht angemeldet)

Haiduc Aeschi. Denke, jetzt bist du dran.

User #7533 (nicht angemeldet)

Wäre es der Wermuth gewesen, der Monate lang auf Staatskosten Ferien gemacht hat, hätte kein Mensch über diesen Vorfall geschrieben.

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