Nach Unwetter leidet Tourismus – Annullationen im Misox und Zermatt
Der Tourismus in Zermatt VS und im Misox GR leidet nach dem Unwetter vom vergangenen Wochenende. Viele Touristen stornieren ihre Buchungen.
Das Wichtigste in Kürze
- Unwetter-Bilder aus dem Ferienort Zermatt VS und dem Bündner Misoxtal gingen um die Welt.
- Das hat Auswirkungen auf den örtlichen Tourismus.
- Sowohl im Misox als auch in Zermatt werden Hotel-Übernachtungen annulliert.
Die Unwetter vom vergangenen Wochenende haben im Wallis und im Bündner Südtal Misox für Zerstörung gesorgt. Im Misox wird mit einer Schadenssumme in der Höhe von 38 Millionen Franken gerechnet. Und auch Zermatt VS wurde vom Hochwasser schwer getroffen.
Die Unwetter-Bilder, die um die Welt gingen, scheinen Touristinnen und Touristen abzuschrecken. Bitter: Sowohl Zermatt als auch das Misox sind eigentlich auf Gäste angewiesen.
Café-Besitzer: «Haben Antrag auf Kurzarbeit eingereicht»
Bei Hans Peter Wellig vom Hotel Bellevue in San Bernardino trudeln derzeit täglich fünf bis zehn Annullationen von Buchungen ein. «Ich mache mir nicht nur wegen der nächsten Tage Sorgen», sagt der Hotelier gegenüber «SRF». «Aber wegen der Zeit darüber hinaus, Juli, August und bis im Oktober.»
Auch das SanBe Caffé Bistrot spürt die Auswirkungen des Unwetters und der vergangenen drei Monate, in denen es ständig regnete. «Heute Morgen haben wir den Antrag auf Kurzarbeit für alle unsere Mitarbeiter gestellt», sagt Café-Besitzer Floro Lamanna.
Vor allem Kunden aus dem Norden würden ihre Buchungen stornieren – in der Annahme, das Gebiet sei völlig isoliert.
Christian Vigne, Direktor des Tourismusverbands Moesano, betont jedoch, das Gebiet sei nach dem Unwetter weiterhin zugänglich: «Alles, was Sie brauchen, ist eine Bescheinigung über die Übernachtung, um den Zugang zu erhalten.» Das Epizentrum des Unwetters habe in Lostallo GR gelegen.
«Zuwachs an Stornierungen» nach Unwetter in Zermatt
Auch im Ferienort Zermatt VS leidet der Tourismus unter dem Unwetter. «Wir verzeichnen einen Zuwachs an Stornierungen», sagt Sebastian Metry, Präsident des örtlichen Hoteliervereins, zum «Walliser Boten». Bei Teilen der Gäste spüre man eine gewisse Verunsicherung.
«Die herrschende Unsicherheit beeinflusst die Buchungslage für den Sommer», so Metry. «Wir gehen aber davon aus, dass sich die Lage schnell erholen wird. Und dass wir trotz allem auf eine gute Sommersaison hoffen dürfen.»
Niemand sei in Zermatt in Gefahr, sagt auch David Taugwalder, Mediensprecher und Leiter PR/Kommunikation von Zermatt Tourismus. Er hält fest: «Ferien in Zermatt sind sicher und können mit marginalen Abstrichen wie gewohnt verbracht werden. Wir sind uneingeschränkt erreichbar und die Sicherheit ist in jeder Hinsicht gewährleistet.»