Gotthard-Basistunnel nimmt Normalbetrieb erst ab September 2024 auf

Keystone-SDA
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Bern,

Das Entgleisen eines Güterzugs hat den Gotthard-Basistunnel noch schwerer beschädigt als gedacht. Mit dem Normalbetrieb ist erst ab September 2024 zu rechnen.

Zug Gotthard Basistunnel
Der Gotthard Basistunnel soll im September 2024 wieder Normalbetrieb aufnehmen. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Im August entgleiste ein Zug im Gotthardtunnel und richtete schwere Schäden an.
  • Die Schadenssumme soll sich auf bis zu 130 Millionen Franken belaufen.
  • Mit einem Ende der Reparaturarbeiten sei im September 2024 zu rechnen.

Die Schäden, die die Entgleisung im Gotthard-Basistunnel angerichtet hat, sind schwerer als zunächst angenommen. Entsprechend länger würden nun auch die Reparaturmassnahmen in Anspruch nehmen. Mit einer Rückkehr zum Normalbetrieb sei voraussichtlich in zehn Monaten zu rechnen.

Laut SBB reiche es nicht, die Fahrbahn lediglich an den zahlreichen beschädigten Stellen wieder instand zu setzen. Vielmehr stehe die Kompletterneuerung über sieben Kilometer an. Beide Röhren des Basistunnels seien deshalb wohl erst im Verlaufe des September 2024 wieder vollständig befahrbar.

Reparatur kostet zwischen 100 und 130 Millionen Franken

Die Schadenssumme beträgt nach aktuellem Kenntnisstand rund 100 bis 130 Millionen Franken. Das Bahnunternehmen verfüge über eine Versicherung für solche Ereignisse, heisst es.

Die SBB prüfen laut eigenen Angaben «sämtliche Möglichkeiten, die Reparaturarbeiten zu beschleunigen». Dies mit dem Ziel, den Gotthard-Basistunnel früher wieder vollständig in Betrieb zu nehmen.

Zug Entgleisung Gotthard Basistunnel
Die Entgleisung richtete schwere Schäden im Gotthard Basistunnel an. (Archivbild) - keystone

Die Trassen durch den Gotthard-Basistunnel während der Reparaturarbeiten seien «nach sorgfältiger Abwägung aller Bedürfnisse» verteilt worden. Ab dem Fahrplanwechsel im Dezember bis vorerst an Ostern 2024 sollen die Kapazitäten erhöht werden. Dies gelte für den Güterverkehr unter der Woche und für den Personenverkehr am Wochenende.

Das genaue Konzept sei derzeit in Arbeit. Die SBB wollen die genauen Verbindungen Ende November kommunizieren.

Reparatur von Gotthard-Basistunnel «sehr anspruchsvoll»

Für die Wiederinstandsetzung stehen jeden Tag bis 80 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der SBB und von Drittfirmen im Einsatz. Diese arbeiten im Dreischichtbetrieb. Es seien logistisch und klimatisch «sehr anspruchsvolle Verhältnisse», so Peter Kummer, Leiter Infrastruktur SBB vor den Medien.

Im Tunnel herrschen Temperaturen von über 40 Grad. Die Arbeiter müssten alle 40 Minuten eine Pause in einem kühlen Raum einlegen.

Peter Kummer Gotthard Basistunnel
Peter Kummer erklärte in dieser Woche das weitere Vorgehen in Sachen Gotthard Basistunnel. - keystone

Am 10. August war in der Weströhre des Tunnels ein Güterzug entgleist. Grund war ein gebrochenes Rad einem Wagen. Der Lokführer blieb unverletzt.

Bereits seit dem 23. August verkehrt der Güterverkehr wieder durch die unbeschädigte Oströhre. Der Personenverkehr zwischen der Deutschschweiz und dem Tessin wird seit dem Unfall grossmehrheitlich über die Panoramastrecke umgeleitet.

Kommentare

User #1055 (nicht angemeldet)

Wieso gibts nichts betreffen des Wageninhabers, welcher die nötige Massnahmen nicht getroffen hat, damit es nicht zu einem Solchenproblem kommt, und für die Kosten der Reapartur aufdecken müsste, sondern nur Ruhe auf die Frequenzen? Was macht die Schweizer (?) Presse ?

User #4151 (nicht angemeldet)

Ein „Lotterzug“ sollte eigentlich durch eine Vielzahl von Sensoren und Sicherheitseinrichtungen vor der Einfahrt gestoppt werden, eine mechanisch blockierte Weiche sich nicht umstellen lassen. Lotterzug oder eher eine Lottersicherheit?

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