SBB bietet bald genaue Sitzplatzbuchung an
Die SBB arbeitet «mit Hochdruck» am internationalen Ticketingsystem. Genaue Sitzplatzbuchungen werden bald möglich sein.
Das Wichtigste in Kürze
- Reisende sollen via SBB bald den genauen Sitzplatz bei Reisen ins Ausland buchen können.
- Bisher können Kunden nur grobe Präferenzen angeben.
- Des Weiteren sollen ab 2024 internationale Tickets in der App gekauft werden können.
Die SBB hat Verbesserungen für ihre App angekündigt. Bisher konnten Kunden weder internationale Tickets kaufen noch genaue Sitzplätze reservieren. Diese Einschränkungen sollen bald der Vergangenheit angehören, berichtet «CH Media».
Reisende, die mit dem Zug ins Ausland fahren, bevorzugen oft eine genaue Sitzplatzreservierung. Bei den meisten europäischen Bahnen ist dies möglich, nicht jedoch bei der SBB. Wer beispielsweise von Zürich nach Berlin reist, kann nur grobe Präferenzen wie Gang-, Fenster- oder Tischsitz angeben.
Für gemeinsam reisende Personen bietet die SBB lediglich an, einen Platz «in der Nähe» zu reservieren – ohne Garantie auf nebeneinanderliegende Sitze oder gemeinsame Abteile. Eine Auswahl in Fahrtrichtung ist ebenfalls nicht möglich.
SBB hinkt anderen Bahngesellschaften nach
Bucht man denselben Zug über die Deutsche Bahn (DB), kann man hingegen den genauen Platz auswählen. Dazu erhält man weitere Informationen zum Wagenlayout. Auch bei einer Fahrt von Zürich nach Mailand mit dem Eurocity können Reisende nur grobe Angaben machen – obwohl es sich um einen SBB-Zug handelt.
Dies liegt daran, dass das Reservierungssystem veraltet ist und diese Informationen nicht anzeigen kann. Doch das soll sich ändern: Die SBB modernisiert derzeit ihre Vertriebssysteme.
Nach aktuellen Plänen soll die genaue Sitzplatzreservierung im Laufe des nächsten Jahres möglich sein. SBB-Sprecher Daniele Pallecchi bestätigte die Information gegenüber «CH Media» nicht, hingegen schon, dass dies «eine der Top-Prioritäten» sei.
Für 2024 ist eine weitere Neuerung geplant: Endlich sollen auch internationale Tickets bequem auf dem Handy gekauft werden können – also auch in der SBB-App. Dieses Vorhaben wurde bereits 2015 angekündigt, aber immer wieder verschoben.
Mehr Tickets online verfügbar
Trotz einiger Verbesserungen ist die SBB beim internationalen Ticketing noch nicht am Ziel. «Wir arbeiten deshalb zusammen mit den Partnerbahnen mit Hochdruck am internationalen Ticketingsystem», sagt Pallecchi.
Allerdings hat die Modernisierung des Ticketsystems auch Nachteile: Ab 2024 werden keine Tickets mehr für Züge nach Spanien, Grossbritannien, Kroatien, Slowenien, Ungarn, Norwegen, Schweden, Finnland, Portugal, Polen und weitere osteuropäische Länder verkauft – auch am Schalter nicht.