Schweizer Firma entwickelt Mikroplastik-Detektor
Die Schweizer Firma CSEM hat einen Mikroplastik-Detektor entwickelt, der den Plastik-Schaden in den Weltmeeren besser einschätzen kann.
Das Wichtigste in Kürze
- Mikroplastik im Meer ist eine grosse Gefahr für Pflanzen, Tiere und Menschen.
- CSEM hat nun einen Detektor entwickelt, der den Schaden von Plastik besser einschätzt.
- Eine Schiffsflotte soll nun mit den neuen Geräten und Technologien ausgestattet werden.
Dass Mikroplastik im Meer eine Gefahr für Pflanzen, Tiere und Menschen darstellt, ist bekannt. Doch noch sind die Methoden, um die Partikelgrösse und -Konzentration zu bestimmen, zeitintensiv und unpräzis. Das EU-Projekt Nautilos will das ändern. Eine Schweizer Firma hilft dabei - mit Fluoreszenz.
Ziel des von der EU finanzierten Projekts ist es: Die erforderlichen Grundlagendaten zu beschaffen, um die Gefahren und Auswirkungen von Mikroplastik auf die Meeresumwelt besser einschätzen zu können.
Schiffsflotte soll mit Messinstrumenten bestückt werden
Zu diesem Zweck soll 2023 eine vor der norwegischen Küste verkehrende Schiffsflotte mit Messinstrumenten in einer sogenannten Ferrybox bestückt werden. Eines der Instrumente, die erstmals langfristig und systematisch Daten erfassen, wird ein neuartiger Sensor sein. An Ort und Stelle erfasst dieser die Konzentration und die Partikelgrössenverteilung von Mikroplastik.
Dieser Partikeldetektor wird derzeit von Ingenieurinnen und Ingenieuren des Forschungs- und Entwicklungszentrums csem in Landquart entworfen. «Das csem-Forschungsteam in Graubünden plant, bei ihrer Nachweismethode Fluoreszenz einzusetzen. Ein robuster, kostengünstiger und vor allem einfach zu handhabender Ansatz», heisst es in einer Mitteilung vom Mittwoch.
Mikroplastik-Partikel filtern
Ein von einer Partnerorganisation entwickeltes Fluidik-System wird Mikroplastik-Partikel aus dem Meerwasser filtern und mit einem fluoreszierenden Farbstoff anfärben. Diese gefärbten Plastikproben werden in regelmässigen Abständen durch das csem-Sensorgerät geleitet. Dort sendet der gefärbte Kunststoff Licht aus. Dessen Farbe und Intensität unterscheidet sich je nach Art des Plastiks und Grösse der Partikel.
Gemäss Studien stammen fast zwei Drittel des Mikroplastiks in den Meeren von grösseren Gegenständen. Gegenstände wie Plastiksäcke und -flaschen oder Fischernetze, die im Meer zerfallen.
Das verbleibende Drittel entsteht vor allem beim Abrieb von Autoreifen auf der Strasse. Sowie beim Waschen von Kunststofftextilien in der Waschmaschine. Zu den weniger bedeutenden Quellen gehören Kosmetikprodukte, denen Kunststoffpartikel beigemengt werden.