Spreitenbach AG: Bauern befürchten nach Brand Gift-Asche auf Feldern
Nach dem Grossbrand im Industriegebiet von Spreitenbach AG sorgen sich die Bauern in der Region um ihre Tiere und Felder.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Brand im Industriegebiet von Spreitenbach AG sorgt bei Bauern in der Nähe für Sorgen.
- Viele haben auf ihren Feldern grosse Aschepartikel vorgefunden und eingesammelt.
- Noch ist unklar, was für Materialen in den Aschepartikel vorhanden waren.
Am Sonntag kam es in Spreitenbach AG zu einem Grossbrand im Industriegebiet. Die betroffene Lagerhalle brannte praktisch komplett ab. Angrenzende Gebäude sowie vor Ort parkierte Autos wurden ebenfalls stark beschädigt. Das brennende Bitumen und entflammte Dämmmaterialien aus den Gebäuden sorgten zudem für dichten Rauch und einen starken Ascheflug.
Die riesige Rauchsäule transportierte die Aschepartikel teilweise Kilometer weit von Spreitenbach weg. Noch ist unklar, was für Materialen in den Aschepartikel vorhanden waren. Deshalb sorgen sich nun die Bauern in den umliegenden Regionen um ihre Tiere und ihre Felder.
Dazu gehört beispielsweise Hanspeter Huber. In einem Beitrag von «Tele Züri» läuft er über sein Erdbeerfeld in Urdorf ZH. Dabei zeigt er auf mehrere grosse Aschepartikel auf seinem Feld. Auch auf den Blättern der Erdbeer-Sträuche finden sich Verfärbungen.
«Es weiss niemand, was die Belastungen sind. Deshalb ist mir das Risiko zu gross um hier mit gutem Gewissen die Ernte voranzutreiben», sagt er. Bauer Huber wäre eigentlich mitten in der Erntesaison, musste nun aber sein Feld kurzfristig schliessen. Er geht davon aus, dass deshalb mehrere Tonnen seiner Erdbeeren in den nächsten Tagen verfaulen werden.
Bauern sorgen sich nach Brand in Spreitenbach AG um ihre Tiere
Andere Bauern in der Region machen sich Sorgen um ihre Tiere. Christian Jermann läuft mit einem Eimer auf seinem Feld umher und sammelt die grossen Aschestücke ein. Gegenüber «Tele Züri» sagt er: «Ich mache mir Sorgen, dass die Tiere diese vielleicht fressen. Vor allem bei den kleinen Kälbern und den Mutterkühen ist das gut möglich.»
Laut dem Bericht füllte Jermann ganze zehn Kübel beim Einsammeln. Auch sein Nachbar hat ganze Säcke gefüllt – und auch dieser Bauer macht sich Sorgen um seine Kühe. Er hatte deshalb noch am Abend des Brandes bei der Polizei angerufen.
Zuerst habe ihm niemand eine Antwort auf seine Fragen liefern können, sagt der Bauer, doch später hiess es: «Das Amt für Umwelt wird sich dem Thema annehmen und mir Bescheid geben. Leider habe ich bis heute nichts gehört.»
Diese Ungewissheit macht auch Erdbeer-Bauer Hanspeter Huber in Urdorf ZH zu schaffen. Ihm teilte das Amt für Umwelt mit, dass man derzeit eine Analyse durchführe und erst nächste Woche Bescheid geben werde. Huber hofft auf ein glückliches Ende – denn dann könnte er vielleicht zumindest einen kleinen Teil seiner Ernte retten.