Tessiner Schoggi gewinnt Test gegen Lindt und Cailler
Welche Schweizer Milchschokolade ist die beste? Sechs Expertinnen und Experten machen einen Blindtest – die Resultate sind überraschend.
Das Wichtigste in Kürze
- Die SRF-Sendung «Kassensturz» testet zwölf der bekanntesten Schweizer Schoggis.
- Dabei landet die Milchschokolade von Cailler überraschend auf dem letzten Platz.
Milchschokolade ist ein Symbol für die Schweiz. Aber welche ist die beste im Land?
Der SRF-«Kassensturz» hat zwölf der meistverkauften Milchschokoladen aus dem Detailhandel unter die Lupe genommen.
Die Schoggi wird von einer sechsköpfigen Jury aus der Deutschschweiz, der Romandie und dem Tessin bewertet. Allesamt sind Fachpersonen aus der Schokoladenbranche. Die Proben wurden vor dem Test eingeschmolzen und in neutrale Formen gegossen – damit die Jury nicht voreingenommen ist.
Gewinnerschoggi ist billiger als letzter Platz!
Was verblüfft: Am schlechtesten schneidet die eigentlich renommierte Cailler Alpenmilchschokolade für 2.90 Franken ab. Sie sei «sehr, sehr süss und körnig im Abgang», kommentiert eine der Testpersonen. Die Schokolade wird von der Jury mit der Note 4,0 bewertet – also genügend.
Auch die Gewinnerin überrascht: Die weniger bekannte Tessiner Schokolade Alprose Vollmilch überzeugt die Jury am meisten. Sie wird mit 4,8 bewertet. Das Aroma wird als «vielschichtig und harmonisch und nussig» beschrieben. Und sie kostet sogar weniger als die Cailler-Schokolade!
Der Preis scheint grundsätzlich nicht viel über den Geschmack der Schokolade auszusagen: Der zweite Platz wird nämlich von der drittbilligsten Schokolade belegt, der Chocolat Bio von Naturaplan für 1.95 Franken. Die teuerste Schokolade, Choba Choba für 7.76 Franken, belegt hingegen nur den sechsten Platz.
Die billigste allerdings, die Milchschokolade der Denner-Eigenmarke für 60 Rappen, belegt den zweitletzten Platz. Die bekannte Lindt Schoggi für 2.45 Franken schafft es auf den fünften Platz, knapp hinter der Migros Bio Fairtraide Milchschokolade.
Grundsätzlich werden alle getesteten Schokoladen geschmacklich als sehr süss eingeordnet – weshalb sich auch die Noten nicht gross unterscheiden. Wichtiger sei der Geruch: «Vom Aroma her gibt es grosse Unterschiede», sagt eine der Expertinnen.
Schokolade zu degustieren, ist eine spannende Angelegenheit: Eine Tafel, so heisst es im «Kassensturz», könne bis zu 800 verschiedene Aromen enthalten – das Doppelte von Wein!