Thurgauer Gemeinde wehrt sich gegen Strom-Preis von SRF
Das SRF berichtet von Strompreiserhöhungen in Aadorf TG um 38 Prozent. Das Elektrizitätswerk Aadorf wehrt sich, es gebe Rechenfehler beim SRF.
Das Wichtigste in Kürze
- In Aadorf TG steigen die Strompreise um 38 Prozent.
- Das Elektrizitätswerk Aadorf nennt die Berichterstattung «irreführend».
- Für seine Kunden würden die Preise sinken, es gebe aber mehrere Anbieter in der Gemeinde.
Im Schweizer Durchschnitt sinken die Strompreise 2025 um rund 10 Prozent. Dies teilte die Eidgenössische Elektrizitätskommission (ElCom) mit. Je nach Gemeinde kann es aber auch zu Anstiegen kommen. Vor allem der Fall von Aadorf TG sorgt für Verwirrung.
Denn verschiedene Medien schreiben von unterschiedlichen Tarifen. So berichtet SRF in der «Tagesschau» von einem Anstieg um 38 Prozent auf 32,16 Rappen pro Kilowattstunde. Für den Durchschnittshaushalt würde dies Mehrkosten von 400 Franken pro Jahr bedeuten.
Das «St.Galler Tagblatt» und die NZZ nennen ebenfalls diesen Kilowattstunden-Preis. Die NZZ schreibt aber von einem Anstieg um 8,91 Prozent und verweist darauf, dass es mehrere Anbieter gebe. Das Tagblatt erwähnt auch die Elektra Häuslenen mit einem höheren Preis. Im Schnitt werde der Strom für die Aadorfer damit um 18,8 Prozent oder 244 Franken teurer.
Bei den Tamedia-Zeitungen wird hingegen von einer Preissenkung geschrieben. Der Tarif sinke um 7,29 Prozent auf 29,11 Rappen pro Kilowattstunde.
Vor allem mit der Berichterstattung des SRF ist Elektrizitätswerk Aadorf nicht einverstanden. In einer Mitteilung bezeichnet es sie als «irreführend». Gemäss den veröffentlichten Zahlen sinken die Stromkosten für den Durchschnittshaushalt, der beim EW Aadorf Kunde ist, um 6,7 Prozent. Dies entspreche Einsparungen von jährlich 104 Franken.
In den eigenen Publikationen wird der neue Preis mit 32,16 Rappen pro Kilowattstunde angegeben. 2024 liegt er noch bei 34,48 Rappen. Damit ist es korrekt, dass Kunden des EW Aadorf 6,7 Prozent weniger bezahlen müssen.
Doch wie ist es zum Durcheinander bei den Zahlen gekommen? Das Elektrizitätswerk Aadorf hat eine Vermutung: Die eigenen Tarife seien wohl mit jenen der Elektra Häuslenen zusammengerechnet worden.