Beatrice Wertli (Mitte): Ja zum Stromgesetz am 9. Juni
Beatrice Wertli (Mitte) spricht sich für ein Ja zur Stromgesetz-Vorlage aus. Im Gastbeitrag schreibt sie, was Stromgesetz, YB und das Wankdorf gemeinsam haben.
Das Wichtigste in Kürze
- Beatrice Wertli (Mitte) äussert sich im Gastbeitrag zur Stromgesetz-Vorlage.
- Die Gesetzesvorlage schaffe eine Grundlage für mehr Strom aus Wasser, Sonne und Wind.
- Abgestimmt wird am 9. Juni. Beatrice Wertli spricht sich für ein Ja aus.
YB sorgt im Moment in Bern für permanenten Sonnenschein und positive Energie: Herzliche Gratulation zum erneuten Meistertitel!
Gratulieren möchte ich aber auch all den Visionären, welche im Stade de Suisse vor 20 Jahren auf Sonnenenergie setzten: Die BKW baute auf dessen Dächern das damals grösste stadionintegrierte Sonnenkraftwerk der Welt.
Würde man die Anlage heute neu bauen, könnten man auf den 13'000 Quadratmetern fast 2,5 Mal mehr Energie produzieren. Der technologische Fortschritt ist enorm.
YB ist YB geblieben, ist allerdings heute deutlich energiegeladener unterwegs als damals. Das Stade de Suisse heisst wieder Wankdorf und die BKW ... ist nicht mehr im Boot. Die ewb sind zwar YB-Partner, aber auf dem Wankdorf-Dach auch aussen vor.
Stromgesetz gibt einen Bewegungsspielraum
Die Anlage gehört heute nämlich nach verschiedenen Besitzerwechseln dem Investmentfonds Sonnenpool AG. Dahinter stehen grosse Pensionskassen. Betreiberin ist eine Tochtergesellschaft der EKT Holding (den früheren Thurgauer Elektrizitätswerken). Kurzum: Auf dem Nationalstadion in Bern produziert heute ein Ostschweizer Stromkonzern Elektrizität, der zu 100 Prozent im Besitz des Kantons Thurgau ist.
Für mich sind die Solarpanels auf dem Wankdorf ein Paradebeispiel: Als viele Stubenhocker Solarenergie noch als grünen Ökoaktivismus abtaten, machten die Bernerinnen und Berner mit dem damaligen BKW-Vize Martin Pfisterer als Treiber vorwärts – zukunftsgerichtet, innovativ, mutig. Mut tut gut!
Die Augen offenhalten, auch mal in die Ferne blicken, gute Beispiele aufnehmen, schlechte vermeiden, das müssen wir in der Politik, so auch in der Energiepolitik. Konkret? Innovation heisst nicht, dass künftig auf dem Gurten Windräder drehen oder auf den Altstadthäusern Solarpanels das Unesco-Kulturerbe verunstalten.
Aber wir müssen uns bewegen. Das neue Stromgesetz gibt einen Bewegungsspielraum, der vernünftig ist. Und wir schaffen Demokratie und Rechtsstaat nicht ab: Beschwerden bleiben möglich. Die Gemeinden können auch künftig über Windräder abstimmen. Der Vorteil ist klar: Das neue Gesetz schafft die Grundlage, dass mehr einheimischer Strom aus Wasser, Sonne und Wind produziert wird.
Beatrice Wertli befürwortet die Stromgesetz-Vorlage
Aber: es nützt nichts, wenn am Tag und vor allem im Sommer Solarstrom à gogo anfällt. Das System muss auf den Winterverbrauch ausgerichtet sein, wenn wir alle mehr Energie brauchen. Selbst die Windenergie, die auch nachts und im Winter liefert, hat einen grossen Nachteil: sie ist kaum planbar. Deshalb: es braucht mehr Speicherplätze. Das neue Energiegesetz ermöglicht das.
Und damit zurück zur Ausgangsfrage: Was haben Stromgesetz, YB und das Wankdorf gemeinsam? Man hat JA gesagt: JA zum Fussballerfolg, JA zu einer zukunftsweisenden Fussball-Infrastruktur – und wenn wir JA sagen zum Stromgesetz, sagen wir auch ja zu einer sichereren Energiezukunft. Es liegt an uns: Deshalb ein klares JA am 9. Juni zum neuen Stromgesetz!
Und: YB wünsche ich viel Power in der neuen Saison!
P.S. Liebe Thurgauer, ich habe nichts gegen euch, im Gegenteil: Ich habe euch sogar ins Herz geschlossen. Dank der Heirat mit Herrn Stefan Meierhans bin ich sogar auch Thurgauerin! Mit dem schönen Heimatort Amlikon-Bissegg.
Zur Autorin: Beatrice Wertli Meierhans (*48) tritt für Die Mitte Stadt Bern bei den Gemeinderatswahlen im November 2024 an. Sie sass bereits von 2009 bis 2013 im Berner Stadtrat.