Klimastreik: Grüner Kapitalismus ist eine Propagandalüge
GLP und Co. behaupten, dass «Grüner Kapitalismus» bei der Bekämpfung des Klimawandels effektiv sein kann. Eine Studie widerlegt dies. Ein Gastbeitrag.
Das Wichtigste in Kürze
- Eine Studie findet heraus, dass «Grüner Kapitalismus» die Klimakrise nicht beenden kann.
- Trotzdem wird er weiter von GLP und Co. als Heilsbringer propagiert.
- Es braucht stattdessen einen Systemwandel – behauptet Klimastreik in seinem Gastbeitrag.
Ewiges Wachstum ist unmöglich – diese einfache Wahrheit wurde von einer Studie erneut bestätigt. «Grüner Kapitalismus» kann die Klimakrise also nicht bekämpfen.
Diese Propaganda-Erzählung von GLP und Co. täuscht lediglich darüber hinweg, dass die meisten von uns bei einem Systemwandel hin zu einer klimagerechten Wirtschaftsdemokratie viel zu gewinnen haben.
220 Jahre bis zur Klimaneutralität?
Jedes Kleinkind begreift: Ewiges Wachstum funktioniert nicht. Doch die reichsten Menschen der Schweiz und weltweit haben sich vollständig in dieser Illusion verloren. Nun versuchen sie krampfhaft, ihrem Wirtschaftssystem ein grünes Mänteli zu verpassen.
«Ihr wollt Klimaschutz? Kauft Bioprodukte und CO2-kompensiert eure Flüge«, meinen sie fröhlich – während im Hintergrund Länder geflutet werden und Landstriche in Flammen stehen. Es müsse lediglich das Wirtschaftswachstum von den CO2-Emissionen entkoppelt werden, dann klappe das schon, versprechen GLP und Co.
Nur: Studien widerlegen dies. Laut einer Untersuchung ist es bislang nur 11 Industrienationen überhaupt gelungen, ihr Wirtschaftswachstum zumindest teilweise von den CO2-Emissionen zu trennen. Und: Bis in dieser Geschwindigkeit Netto Null erreicht sind, würden 220 Jahre vergehen. Dann sind grosse Teile dieser Welt für Menschen nicht mehr bewohnbar.
Klimagerechtigkeit gibt es nur mit einem Systemwandel
Mit diesen Resultaten folgern die Studienautoren: Grünes Wachstum funktioniert nicht. Es brauche eine gesamtgesellschaftliche wirtschaftliche Transformation, um die Klimakrise begrenzen zu können. Wir kommen also nicht darum herum, den klima- und gesellschaftsschädigenden Privatbesitz von Superreichen zu beschränken und über demokratische, kollektive Formen von Eigentum nachzudenken.
Dabei könnten wir alles gewinnen: Mehr Zeitwohlstand durch eine Arbeitszeitreduktion, mehr Gesundheit für alle und den Raum, unser Leben weniger fremdbestimmt zu leben. Die meisten von uns haben bei einem Systemwandel hin zu einer klimagerechten Wirtschaftsdemokratie viel zu gewinnen – jetzt müssen wir ihn nur noch organisieren!