Klimastreik Schweiz: Blut, Zerstörung und fossile Energien
An unseren fossilen Energien klebt viel Blut und es gibt nur einen Weg, diesen Teufelskreis zu verlassen: Es braucht sofort einen Systemwandel. Ein Gastbeitrag.
Das Wichtigste in Kürze
- Am Dienstag hielt der Klimastreik Schweiz eine Pressekonferenz zur Ukraine ab.
- Die Themen: Was die Schweiz gegen den Ukraine-Krieg machen kann. Ein Gastbeitrag.
Auch im Krieg in der Ukraine spielen fossile Energien eine wichtige Rolle – als Druckmittel, aber auch als Antrieb von Russland. In diesem Jahr alleine rechnet Russland mit zusätzlichen Einnahmen von 13,7 Milliarden Euro. Die Regierung wolle die zusätzlichen Einnahmen eher ausgeben, als zur Seite legen, sagt der Finanzminister. Unter anderem für die «Spezialoperation» in der Ukraine.
Der einzige Weg, Putin das Gas-Ass im Ärmel zu nehmen, ist es, nachhaltige Energien sofort auszubauen und die Art und Weise, wie wir Energie nutzen, so zu verändern, dass wir allgemein weniger davon brauchen.
Die Schweiz hat zusätzlich noch weitere Möglichkeiten, Druck auf Russland auszuüben: Denn rund 80 % des russischen Rohstoffhandels läuft über die Schweiz. Solche Geschäfte dürfen nicht unterstützt werden und wir müssen aktiv dagegen vorgehen.
Für den Triumph des Bösen reicht es, wenn die Guten nichts tun!
Energiewende, Jetzt!
Unser momentanes Wirtschaftssystem ist von fossilen Energien abhängig. Sie sind leider immer noch essenziell für unsere Energieversorgung. Weil wir es verschlafen haben, auf Alternativen umzusteigen.
Diese Abhängigkeit bringt Zerstörung: Einerseits weil das Verbrennen von Öl, Kohle und Gas zu einer Erhitzung der Erde führt und unsere Lebensgrundlagen zerstört, andererseits weil viele Staaten und Unternehmen vor nichts Halt machen, um mit fossilen Brennstoffen Gewinn zu machen. Deshalb sind Gewalt, Konflikte und Kriege zugegen, wo auch immer es um fossile Brennstoffe geht.
Die erneuerbaren Energien haben neben dem offensichtlichen auch einen weiteren Vorteil: Sie können dezentral oder sogar unabhängig voneinander produziert und gebraucht werden. Das heisst, nicht jedes Haus oder abgelegenes Dorf muss an das Stromnetz angeschlossen sein, sondern kann sich mit einer unabhängigen Alternative wie einer Photovoltaik-Anlage oder einem Windrad selbst versorgen. Erst wenn wir es schaffen, gerecht und nachhaltig Energie zu produzieren, wird Frieden einkehren können.
Sofortiges Embargo ist überlebenswichtig
Fossile Energien ziehen eine blutige Spur hinter sich her: Von der Förderung über den Handel bis hin zur Verbrennung führen sie zu Zerstörung, Leid und Ungerechtigkeit. Jeder einzelne dieser Schritte wird von Militär und Krieg begleitet.
Das verdeutlicht eine kürzlich veröffentlichte Greenpeace-Studie, in welcher gezeigt wird, dass fast zwei Drittel des europäischen Militärs dazu genutzt wird, den Import von fossilen Energien zu «sichern». Dass sich der Globale Norden die fossilen Energien im Globalen Süden (sowie viele andere Ressourcen) weiterhin einfach nimmt, zeigt ausserdem, wie tief der Kolonialismus noch immer in der westlichen Politik verankert ist.
Wegen alldem fordern wir:
- Sofortiger Handels- und Investitionsstopp mit und in russisches Erdgas und -öl.
- Sofortiger Stopp von Investitionen, Krediten und Versicherungsdienstleistungen für fossile Projekte und Unternehmen.