Vaterschaftsurlaub

Martin Candinas (CVP): Zwei Wochen Vaterschaftsurlaub längst fällig

Martin Candinas
Martin Candinas

Chur,

Martin Candinas, Bündner CVP-Nationalrat, spricht sich für den zweiwöchigen Vaterschaftsurlaub aus. Dieser sei längst überfällig.

Mann mit Brille und Anzug vor dekorierter Holzfassade
Martin Candinas - cvp.ch

Das Wichtigste in Kürze

  • Vom Vaterschaftsurlaub profitiert die gesamte Gesellschaft, sagt Martin Candinas (GR/CVP).
  • Die zwei Wochen seien ein wichtiger Beitrag zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf.

Vaterschaft wird heute gleich behandelt wie ein Wohnungsumzug. Für beides gibt es in der Regel einen freien Tag.

Dies ist nicht mehr zeitgemäss. Für eine moderne Familienpolitik braucht es mehr. Auch Väter brauchen eine Auszeit von der Arbeit in dieser wichtigen Zeit.

Attraktivität der KMU als Arbeitgeber steigt

Ein Vaterschaftsurlaub ist teilweise schon Realität, wie beispielsweise in Bundesbetrieben oder in Grosskonzernen. Heute können sich aber oft nur grössere Unternehmen einen längeren Vaterschaftsurlaub leisten.

Migros Vaterschaftsurlaub
Die Migros hat seit 2007 einen Vaterschaftsurlaub. - sda - KEYSTONE

Dank dem zweiwöchigen Vaterschaftsurlaub sollen auch KMU künftig frischgebackenen Vätern in ihren Unternehmen einen Vaterschaftsurlaub anbieten können. Dies steigert ihre Attraktivität als Arbeitgeber für junge Arbeitnehmende.

Wichtig für Beziehungsaufbau zwischen Vater und Kind

Die Phase rund um die Geburt ist der entscheidende Moment für den Beziehungsaufbau zwischen Vater und Kind. Auch für den Aufbau von väterlichen Kompetenzen und Engagement. Väter, die sich gleich nach der Geburt engagieren, sind auch später mit höherer Wahrscheinlichkeit engagierte Väter. Dies fördert eine ausgewogene Verteilung der Rollen von Kinderbetreuung, Haushalt und beruflicher Tätigkeit ausser Haus zwischen beiden Geschlechtern.

papi
Mehr Zeit mit dem Papa. (Symbolbild) - sda - KEYSTONE/GAETAN BALLY

Die Schweiz kann und soll sich das leisten

Für die Einführung eines zweiwöchigen Vaterschaftsurlaubs rechnet der Bund mit rund 230 Millionen Franken pro Jahr. Die Kosten sind für Wirtschaft und Gesellschaft tragbar, denn der Vaterschaftsurlaub soll über die Erwerbsersatzordnung (EO) finanziert werden. Sie werden von Arbeitgeber und -nehmer gemeinsam solidarisch über die EO finanziert und entsprechen einer halben Tasse Kaffee pro Monat.

Sagen wir Ja zu einer fortschrittlichen Familienpolitik

Der klar geregelte Vaterschaftsurlaub ist ein breit abgestütztes Anliegen und ein berechtigtes Bedürfnis von Familien. Mit der vorliegenden CVP-Lösung macht die Schweiz einen richtigen, wichtigen und längst fälligen Schritt.

Vaterschaftsurlaub Vatertag
Ein Vater hält sein neugeborenes Baby im Arm. - Keystone

Ein zweiwöchiger Vaterschaftsurlaub ist pragmatisch, finanzierbar, KMU-freundlich und wirtschaftskompatibel. Vaterschaft in der Schweiz darf nicht länger so behandelt werden wie ein Wohnungsumzug. Sagen wir am 27. September JA zu einer nachhaltigen Familienpolitik!

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