EM 2024 – Aargauer Portugal-Goalie: «Bestes Spiel meines Lebens»
Ein im Aargau geborener Torwart wird an der EM 2024 zum grossen Helden. Portugal bedankt sich bei Penalty-Killer Diogo Costa für den Einzug in den Viertelfinal.
Das Wichtigste in Kürze
- Diogo Costa hält im Penaltyschiessen alle drei slowenischen Versuche.
- Dank dem 24-Jährigen steht Portugal im Viertelfinal der EM.
- Der in der Schweiz geborene Costa spricht vom Spiel seines Lebens.
Portugals Torhüter Diogo Costa avanciert an der EM 2024 am späten Montagabend zum grossen Helden. Der 24-Jährige hält im Penaltyschiessen gleich drei slowenische Elfmeter. Das ist in der EM-Geschichte noch keinem Goalie gelungen. Auch hat ein Land noch nie alle seine Penaltys verschossen.
Schon gegen Ende der Verlängerung ist Costa zur Stelle: In der 115. Minute kann Slowenien-Stürmer Benjamin Sesko nach einem Pepe-Bock allein auf das Tor ziehen.
An Costa kommt der Ball aber nicht vorbei. «Ich habe versucht, seine Körpersprache zu lesen und konnte meinem Team helfen», sagt der Goalie später auf der Pressekonferenz.
Der Penalty-Held besitzt neben der portugiesischen auch die Schweizer Staatsbürgerschaft. 1999 wurde der Schlussmann des FC Porto im aargauischen Rothrist geboren. Im Alter von sieben Jahren zog er mit seiner Mutter nach Portugal.
Als Held sieht sich Diogo Costa am Montagabend aber nicht wirklich. Im Medienraum vergisst er beim Verlassen sogar den Pokal, den er als Spieler des Spiels erhalten hat.
Zuvor schwärmt der 24-Jährige vom «vermutlich besten Spiel meines Lebens». Er habe die slowenischen Penaltyschützen im Vorfeld natürlich studiert, «aber die Spieler ändern auch oft ihre Schüsse. Ich habe mich auf meine Aufgabe konzentriert und bin meinem Gefühl gefolgt».
Ronaldo-Drama an der EM 2024
Worte findet Costa auch zum Drama seines Teamkollegen Cristiano Ronaldo. Der 39-Jährige verschiesst in der Verlängerung einen Penalty und weint in der Folge. Im Elfmeterschiessen verwandelt er dann wieder souverän. Einen «richtigen» Treffer hat der Superstar an der EM 2024 aber weiterhin nicht erzielt.
«Jeder kann Fehler machen», sagt Costa. «Das Wichtigste ist, was wir nach dem Fehler machen. Wir müssen an uns glauben und das haben wir getan. Jetzt sind wir glücklich.»
Ronaldo arbeite «am härtesten von allen. Es ist eine Ehre für mich, mit ihm in einer Mannschaft zu spielen».
Portugals Rekordtorschütze weiss nach dem Spiel natürlich auch, bei wem er sich zu bedanken hat. «Er hat uns gerettet», sagt CR7 über den gebürtigen Schweizer in Portugals Tor.
Die «Seleção» trifft am Freitagabend um 21 Uhr auf Frankreich. Der Sieger des Duells spielt im Halbfinal gegen Gastgeber Deutschland oder Spanien.