Glyphosat

Bayer wegen Glyphosat nun auch in Deutschland juristisch unter Druck

AFP
AFP

Deutschland,

Der Bayer-Konzern steht wegen des möglicherweise krebsverursachenden Unkrautvernichters Roundup mit dem umstrittenen Wirkstoff Glyphosat nun auch in Deutschland juristisch unter Druck.

Bayer-Zentrale in Leverkusen
Bayer-Zentrale in Leverkusen - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Wirtschaftswoche: Hunderte Investoren klagen gegen Unternehmen.

Wie das Magazin «Wirtschaftswoche» berichtet, wurden beim Landgericht Köln rund 320 Klagen gegen das Unternehmen eingereicht. Das Blatt berief sich auf Angaben der baden-württembergischen Anwaltskanzlei Tilp, die die Klägerinnen und Kläger betreue.

Bislang sah sich Bayer vor allem in den USA mit Schadensersatzforderungen von Menschen konfrontiert, die Krebserkrankungen auf den Kontakt mit dem Glyphosat-haltigen Präparat von Bayers US-Tochter Monsanto zurückführen. Die deutschen Kläger machen laut «Wirtschaftswoche» nun Kursverluste am Aktienmarkt geltend, die durch das Verschweigen der Prozessrisiken bei der Übernahme von Monsanto 2016 entstanden seien. Die Verjährungsfrist dafür war Ende 2021 abgelaufen.

Die Forderungen der Klägerinnen und Kläger summieren sich dem Bericht zufolge auf rund 2,2 Milliarden Euro. Unter ihnen seien sowohl Kleinaktionärinnen und -aktionäre als auch institutionelle Anleger. Infolge der Monsanto-Übernahme und mehrerer verlorener US-Gerichtsprozesse war der Wert der Bayer-Aktie um etwa die Hälfte gesunken.

Mitte Dezember hatte das Landgericht Köln entschieden, dass der Antrag der Kanzlei Tilp auf Einleitung eines Kapitalanleger-Musterverfahrens gegen Bayer im Bundesanzeiger veröffentlicht wird. Ob es nun tatsächlich zu einem entsprechenden Verfahren kommt, ist allerdings noch unsicher, hiess es in dem Bericht unter Berufung auf Rechtsexperten.

Bayer wies die Vorwürfe zurück. «Wir halten die Klagen wegen angeblich fehlerhafter Kapitalmarkt-Kommunikation im Zusammenhang mit der Monsanto-Akquisition für unbegründet», erklärte das Unternehmen gegenüber der «Wirtschaftswoche». Bayer habe die Gesetze eingehalten und sei seinen Veröffentlichungspflichten nachgekommen. «Wir werden uns in dem Verfahren dementsprechend verteidigen», teilte der Dax-Konzern weiter.

Kommentare

Weiterlesen

Thomas Süssli
37 Interaktionen
Friedensmission
Calmy-Rey
28 Interaktionen
Kritik

MEHR IN NEWS

wehra areal wehr
Frauenfeld TG
Los Angeles

MEHR GLYPHOSAT

Bayer AG Werbeschriftzug
16 Interaktionen
Glyphosat-Niederlage
Bayer AG
4 Interaktionen
Kurssturz
Bayer
7 Interaktionen
Rechtsstreit
Glyphosat

MEHR AUS DEUTSCHLAND

Zoll Welpe
Tiertransport
Olaf Scholz
3 Interaktionen
Bundestagswahl 2025
Oliver Pocher
Oliver Pocher
Karoline Herfurth
1 Interaktionen
Schönheitsdruck