Die wichtigsten Reden des WEF in Davos im Überblick
Das WEF in diesem Jahr wurde stark von Donald Trumps Rückkehr als US-Präsident beeinflusst. Seine Rede war wahrscheinlich die am meisten erwartete des Forums.
Donald Trumps Rückkehr ins US-Präsidialamt hat das diesjährige WEF stark geprägt. Das spiegelte sich in den Ansprachen der hochkarätigen Rednerinnen und Redner in Davos wider. Die vielleicht am meist erwartete Rede des Forums lieferte aber Trump selbst.
DONALD TRUMP: Der US-Präsident drohte in einer Videoansprache mit Zöllen. Er forderte Unternehmen auf, in den USA zu produzieren. Trump sagte weiter: «Unter der Trump-Regierung wird es keinen besseren Ort auf der Welt geben, um Arbeitsplätze zu schaffen, Fabriken zu bauen oder ein Unternehmen zu vergrössern.» Trump betonte erneut, er werde Öl und Gas fördern. Weiter schimpfte er über die EU und forderte «faire» Handelsbeziehungen zu China.
WOLODYMYR SELENSKYJ: Russlands Armee sei grösser als die der einzelnen europäischen Länder, sodass man ihr gemeinsam entgegentreten müsse, sagte der ukrainische Präsident. Es brauche eine vereinte Verteidigungspolitik und mehr Investitionen in diesem Bereich. Mit Blick auf die Amtseinführung des neuen US-Präsidenten Donald Trump warnte er davor, dass Europa weiter ins Hintertreffen geraten könnte.
«Ohne Wettbewerb keine Innovation, ohne Innovation kein Fortschritt»
URSULA VON DER LEYEN: «Für beide Seiten steht viel auf dem Spiel»: Mit diesen Worten wandte sich EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen von Davos aus an die neue US-Regierung. Sie warnte den neuen US-Präsidenten Donald Trump vor einem Handelskrieg mit Europa und signalisierte Verhandlungsbereitschaft. Die Welt sei in einer Ära des «rauen geostrategischen Wettbewerbs», sagte die deutsche Spitzenpolitikerin und stellte ihren Wachstumsplan für Europa vor.
KARIN KELLER-SUTTER: Die Bundespräsidentin sprach sich in ihrer Eröffnungsrede für offenen Wettbewerb, stabile staatliche Institutionen sowie gesunde Staatsfinanzen aus. Dies seien Voraussetzungen für das Wohlergehen von Ländern und ihren Bevölkerungen. «Ohne Wettbewerb keine Innovation, ohne Innovation kein Fortschritt», so Keller-Sutter.
OLAF SCHOLZ: Der deutsche Bundeskanzler forderte ein Festhalten am Prinzip der Unverletzlichkeit von Grenzen. Dies müsse «immer und überall» gelten, sagte er. Wer an diesem Prinzip zweifle, der stelle Frieden und Wohlstand infrage – und zwar auch weltweit. Er verwies dabei auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Die Annexionsdrohungen von US-Präsident Donald Trump zum Panamakanal und zu Grönland erwähnte er hingegen in Davos nicht ausdrücklich.