Elon Musk bezeichnet Corona-Ausgangssperren als Faschismus
Elon Musk will unbedingt, dass der Lockdown in den USA beendet wird. Das machte er kürzlich mit Tweets und jetzt in einer Telefonkonferenz deutlich.
Das Wichtigste in Kürze
- Elon Musk hat die kalifornischen Ausgangsbeschränkungen als «Faschismus» beschimpft.
- Der Tesla-Chef forderte, den Menschen «ihre gottverdammte Freiheit» wiederzugeben.
Elon Musk hält nicht viel vom US-Lockdown. Der Tesla-Chef hat etwa die kalifornischen Ausgangsbeschränkungen öffentlich als «Faschismus» beschimpft.
Dem milliardenschweren Konzernlenker brannten in der Telefonkonferenz zu Quartalszahlen des Elektroauto-Herstellers die Sicherungen durch.
Seine Meinung: Die Menschen würden durch die Massnahmen «in ihren Häusern eingesperrt und ihre Rechte nach der Verfassung verletzt». Das wetterte Musk in der Nacht zum Donnerstag.
Tesla CEO @ElonMusk slams US Shelter-in-Place orders.
— Benny Johnson (@bennyjohnson) April 30, 2020
“This is Fascist”
This is “not why people came to America or built this country.” pic.twitter.com/XEiGDBz9d5
Weiter schränkte Musk ein: Wer zuhause bleiben wolle, solle nicht gezwungen werden, rauszugehen. «Aber den Leuten zu sagen, dass sie ihr Haus nicht verlassen können? Und dass sie dann festgenommen werden, das ist Faschismus, das ist nicht demokratisch», fuhr Musk fort.
Zum Abschluss seiner Tirade forderte der Tesla-Chef, den Menschen «ihre gottverdammte Freiheit» wiederzugeben. Die Konferenz wurde danach abgebrochen und erst einige Minuten später fortgesetzt.
Tesla-Chef von Anfang an kritisch
Vor der Telefonkonferenz sorgte Elon Musk schon mit fragwürdigen Tweets zum Lockdown für Aufsehen. Kurz hintereinander verlinkte er erst auf einen Kommentar im «Wall Street Journal» und forderte «Gebt den Menschen ihre Freiheit zurück!».
Zudem lobte er, dass in Texas ab Freitag Restaurants und Geschäfte wieder öffnen. Schliesslich verlangte er in Grossbuchstaben, Amerika sofort zu befreien («FREE AMERICA NOW»).
Laut «Gizmodo» wurden die Tweets in der Nacht abgesetzt. Es könnte also sein, dass Musk nicht ganz nüchtern war. Schliesslich stimmte er nämlich auch noch einem Tweet einer Verschwörungstheoretikerin zu.
Diese schrieb: «Das beängstigende an der Pandemie ist nicht das Virus selbst. Sondern dass sich Amerika so einfach beugt und seine mit Blut erkaufte Freiheit für korrupte Politiker aufgibt».
Der Tech-Milliardär beurteilte die Pandemie aber eigentlich von Anfang an als ziemlich wirr. So twitterte er etwa am 6. März, die Corona-Panik sei dumm.
Am 19. März legte er nach und schrieb: Den aktuellen Trends nach gäbe es Ende April in den USA nahezu keine Covid-19-Fälle mehr. Zudem behauptete Elon Musk, Kinder seien im Wesentlichen immun.
Elon Musk lag mit Prognosen falsch
Tatsächlich melden die USA auch jetzt noch täglich mehr als 20'000 neue Fälle. Insgesamt zählt das Land bereits über eine Million bestätigte Infektionen. Die Anzahl der Toten liegt schon bei über 60'0000. Und inzwischen ist klar: Kinder sind keineswegs immun.
Vielleicht glaubt Musk tatsächlich, was er da zuletzt getwittert hat. Vielleicht sind ihm aber auch seine Unternehmen einfach nur wichtiger als alles andere.
Zumindest hatte er zunächst bei der Einführung der Ausgehbeschränkungen versucht, eine Ausnahmeerlaubnis zu erhalten. Damit wollte er den Weiterbetrieb des Tesla-Werks in Fremont bei San Francisco sichern. Das Vorhaben scheiterte jedoch an den Behörden.