EU-Kommission ermittelt erneut gegen Strombörse in Paris
Die Brüsseler Behörden verdächtigen die Strombörse Epex Spot, gegen das Wettbewerbsrecht verstossen und Wettbewerber aus diversen EU-Ländern behindert zu haben.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Strombörse Epex Spot wird verdächtigt, Wettbewerber absichtlich verhindert zu haben.
- Epex Spot wurde bereits 2012 verdächtigt, gegen das Wettbewerbsrecht verstossen zu haben.
- Damals wurde wegen Handelsabsprachen eine Strafe von 3,65 Millionen Euro verhängt.
Die EU-Kommission hat die Strombörse Epex Spot in Paris erneut im Verdacht, gegen Wettbewerbsrecht verstossen zu haben. Es werde geprüft, ob sie «ihre marktbeherrschende Stellung ausgenutzt hat», um Wettbewerber in mindestens sechs EU-Ländern zu behindern. Dies teilte die Brüsseler Behörde am Dienstag mit.
An Strombörsen kaufen und verkaufen Unternehmen Energie. Es werde befürchtet, dass Massnahmen ergriffen wurden, damit Kunden ihrer Wettbewerber keinen vollen Zugang zu sogenannten Intraday-Marktes gehabt hätten.
Dies ist ein Markt, auf dem Anbieter und Abnehmer in den letzten Stunden vor der Netzeinspeisung mit Strom handeln können. «Sie spielen eine wesentliche Rolle (...) für die effiziente Nutzung umweltfreundlicher Energiequellen wie Sonne oder Wind. Deren Leistung kann erst unmittelbar vor der Erzeugung präzise vorhergesagt werden.»
Vor einigen Jahren gab es bereits erste Strafe
Es ist nicht das erste Mal, dass die Epex im Fokus von Ermittlern steht. 2012 wurden Räumlichkeiten von Epex durchsucht. Zwei Jahre später war bekannt gegeben worden, dass die Tochter der Leipziger Strombörse EEX 3,65 Millionen Euro Strafe zahlen musste.
Grund waren den Angaben zufolge Handelsabsprachen und eine Aufteilung des Marktes. Auch die norwegische Nord Pool Spot war beteiligt.