Euphorie über Donald Trump Euphorie verfliegt an Schweizer Börse ras
Das Wichtigste in Kürze
- Trumps Wahlsieg löst eine Achterbahnfahrt an der Schweizer Börse aus.
- Der SMI schliesst mit Verlusten – nach anfänglicher Euphorie.
- Finanzkonzerne profitieren, Ökologieunternehmen leiden unter Trumps Politik.
Der klare Wahlsieg von Donald Trump hat die Kurse am Schweizer Aktienmarkt am Mittwoch zunächst in die Höhe schiessen lassen. Doch die Euphorie hielt nicht lange an und der Leitindex SMI schloss sogar leicht unter dem Vortagesschluss. Die Freude darüber, dass in Washington ein knappes Ergebnis und die somit befürchtete Hängepartie ausgeblieben sei, habe nicht lange angehalten, meinten Händler.
Es sei im Verlauf des Tages zu Gewinnmitnahmen gekommen. Ähnlich war der Handelsverlauf auch an anderen grossen europäischen Börsen, während die US-Indizes kräftige Gewinne zeigten (Dow Jones Industrial: rund +3 Prozent).
Aktienmärkte reagieren auf Trumps Politik
Es sei ein realistisches Szenario, dass Europa ein Verlierer der Politik des neuen US-Präsidenten Trumps sein könnte, erklärten sich Börsianer diese Diskrepanz. «Trump sieht die Europäische Union eher als Rivalen denn als Verbündeten im geoökonomischen Ringen», fasste ein Ökonom die Stimmung zusammen.
Es bestehe demnach eine beträchtliche Wahrscheinlichkeit, dass es zu Konflikten in der Handelspolitik und im Umgang mit Russland komme. «Dies dürfte Unsicherheit kreieren und die Wirtschaftsstimmung in Europa beeinträchtigen», so der Experte weiter.
SMI schliesst mit Verlusten
Der Schweizer Leitindex SMI schloss letztlich 0,2 Prozent tiefer bei 11'847,29 Punkten. Im frühen Handel war er zeitweise noch auf über 12'100 Punkte gestiegen, dann aber am Nachmittag bis auf fast 11'821 Zähler abgerutscht. Der breite SPI gab um 0,2 Prozent nach auf 15'776,36 Zähler.
Die Bandbreite der Ausschläge bei den Blue Chips war dabei gross. Sie reichte von -5,5 Prozent (Logitech) bis +5,2 Prozent (UBS). Die hohen Verluste von Logitech führten Händler darauf zurück, dass der Computer- und Unterhaltungselektronikhersteller besonders von Verwerfungen des internationalen Handels und US-Zöllen betroffen sein könnte.
Gewinner und Verlierer unter Trumps Politik
Neben UBS waren auch andere Finanzvertreter bei den Gewinnern anzutreffen. Laut Händlern wird erwartet, dass die Finanzkonzerne zu den Profiteuren der zweiten Ära Trump zählen werden – da die Republikaner für Deregulierung stehen.
Gefragt waren ausserdem Infrastrukturtitel wie ABB (+1,5 Prozent) und Holcim (+1,6 Prozent), die von Investitionsprogrammen der neuen US-Regierung profitieren könnten. Am breiten Markt waren Swissquote (+8,0 Prozent) ein Profiteur von Trumps Sieg.
Ökologieunternehmen leiden unter Trump
Hier setzten Investoren auf einen möglichen Krypto-Boom unter dem neuen Präsidenten, wie es hiess. Gurit und Meyer Burger, die mit ihren Windräderelementen und Solarzellen nicht in der Gunst der Trump-Regierung stehen dürften, gaben um happige 9,5 und 7,5 Prozent nach. Denn Trump leugnet den Klimawandel und will die Ölindustrie ankurbeln.