Handelsgespräche zwischen USA und China gehen in zweiten Tag
Das Wichtigste in Kürze
- Die Gespräche zwischen den USA und China gehen heute in den zweiten und letzten Tag.
- Eine Lösung im Handelsstreit ist weiterhin nicht in Sicht.
Fünf Wochen nach dem Burgfrieden zwischen US-Präsident Donald Trump und Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping ringen die Unterhändler um Fortschritte in dem Handelsstreit, der zunehmend für Unsicherheiten auf den weltweiten Finanzmärkten über die weitere Konjunkturentwicklung sorgt.
Ein Durchbruch wurde zunächst nicht erwartet. Vielmehr sollen die Gespräche den Weg für Verhandlungen auf höherer Ebene ebnen. Die USA beklagen vor allem mangelnden Marktzugang, zwangsweisen Technologietransfer, Produktpiraterie und staatliche Subventionen in China. Beide Präsidenten hatten sich am 1. Dezember nach Abschluss des Gipfels der grossen Wirtschaftsmächte (G20) in Buenos Aires auf einen 90-tägigen «Waffenstillstand» geeinigt.
Die USA fordern chinesisches Entgegenkommen und hatten eine Frist bis 1. März gesetzt. Bis dahin wird eine angekündigte weitere Erhöhung der US-Sonderabgaben auf chinesische Importe im Wert von 200 Milliarden Dollar (etwa 196 Milliarden Franken) von derzeit 10 auf 25 Prozent ausgesetzt. Gibt es keine Einigung, droht eine Eskalation zwischen den beiden grössten Volkswirtschaften, die auch schwerwiegende Auswirkungen auf die Weltwirtschaft haben könnte.
Weitere Treffen geplant
Über den Verlauf der Verhandlungen wurde zunächst nichts bekannt. Zur amerikanischen Delegation, die vom US-Vizehandelsbeauftragten Jeffrey Gerrish angeführt wird, gehören Vertreter des Finanz-, Handels-, Energie- und Landwirtschaftsministeriums und des Weissen Hauses.
Es wird erwartet, dass der chinesische Chefunterhändler, Vizepremier Liu He, möglicherweise in den kommenden Wochen mit dem US-Handelsbeauftragten Robert Lightizer weiter verhandeln wird. Auch könnte Donald Trump auf dem Weltwirtschaftsforum vom 22. bis 25. Januar im Schweizer Davos mit Chinas Vizepräsident Wang Qishan zusammentreffen. Der enge Vertraute von Chinas Staats- und Parteichef gilt als erfahrener Krisenmanager und Wirtschaftsexperte.