Heidelberg Materials: CO₂-Abscheidung für «Net-Zero»-Zement

Nikolaus Führmann
Nikolaus Führmann

Deutschland,

Heidelberg Materials plant, Zement mit «Net-Zero-Fussabdruck» anzubieten. Dies könnte neue Klima-Massstäbe für die Branche setzen.

Heidelberg Materials Abscheidungsanlage Modell
Eine der Abscheidungsanlagen von Heidelberg Material soll im Bundesland Nordrhein-Westfalen entstehen. (Symbolbild) - © Heidelberg Materials AG

Der deutsche Baustoffhersteller Heidelberg Materials plant, Zement mit «Net-Zero-Fussabdruck» anzubieten. Eine CO₂-Abscheidungsanlage soll es ermöglichen, den CO₂-Ausstoss bei der Zementproduktion signifikant zu verringern, wie der «Staatsanzeiger» berichtet.

Heidelberg Materials will Netto-CO₂-Ausstoss auf null bringen

Das Konzept des «Net-Zero-Fussabdrucks» zielt darauf ab, die Treibhausgasemissionen eines Produkts oder Unternehmens auf null zu reduzieren. Es geht darum, ein Gleichgewicht zwischen den ausgestossenen und den absorbierten Emissionen zu erreichen.

Achtest du beim Einkaufen auf die Nachhaltigkeit von Produkten?

Bei diesem Ansatz werden zunächst alle direkten und indirekten Emissionen erfasst und quantifiziert. Anschliessend werden Massnahmen ergriffen, um diese Emissionen so weit wie möglich zu reduzieren.

Die abgeschiedenen CO₂-Emissionen können dann entweder unterirdisch gespeichert oder für andere industrielle Prozesse wiederverwendet werden. Dadurch wird der Netto-CO₂-Ausstoss des produzierten Zements auf null reduziert.

Vorreiterrolle in der Zementindustrie?

Die Initiative von Heidelberg Materials könnte weitreichende Folgen für die gesamte Zementindustrie haben. Zement ist für etwa 8 Prozent der globalen CO₂-Emissionen verantwortlich, wie «The New York Times» berichtet.

Ein Net-Zero-Zement könnte daher einen bedeutenden Beitrag zum Klimaschutz leisten. Experten der «Environmental Protection Agency» (EPA) betonen die Notwendigkeit solcher Innovationen im Kampf gegen den Klimawandel.

Heidelberg Materials LKW
Heidelberg Materials könnte eine Vorreiterrolle bei nachhaltigen Baustoffen einnehmen. (Symbolbild) - Keystone

Die Umsetzung ist jedoch herausfordernd, laut «Wall Street Journal» sind die Kosten für CO₂-Abscheidung und -Speicherung noch relativ hoch. Dennoch sehen «Bloomberg»-Analysten grosses Potenzial und prognostizieren steigende Nachfrage nach klimaneutralen Baumaterialien in den kommenden Jahren.

Kein Allheilmittel

Die Ankündigung von Heidelberg Materials wurde von Umweltorganisationen positiv aufgenommen. «Greenpeace USA» begrüsst den Schritt als wichtigen Beitrag zur Dekarbonisierung der Bauindustrie.

Experten des «MIT Technology Review» warnen jedoch davor, dass die Technologie allein nicht ausreicht. Sie betonen die Notwendigkeit ganzheitlicher Ansätze zur Reduzierung von CO₂-Emissionen in der Zementproduktion.

Heidelberg Materials Karte
Heidelberg Materials hat seinen Hauptsitz im deutschen Heidelberg. - Open Street Map

Heidelberg Materials ist ein weltweit führender Baustoffhersteller aus Heidelberg (D) und beschäftigt über 50'000 Mitarbeiter in mehr als 50 Ländern. Der Konzern produziert Zement, Zuschlagstoffe und Transportbeton, dabei setzt er verstärkt auf nachhaltige Lösungen im Baustoffsektor.

Kommentare

Weiterlesen

Heidelberg Materials LKW Zementmischer

Mehr aus Deutschland