Heidelberg Materials: CO₂-Abscheidung für «Net-Zero»-Zement
Heidelberg Materials plant, Zement mit «Net-Zero-Fussabdruck» anzubieten. Dies könnte neue Klima-Massstäbe für die Branche setzen.
Der deutsche Baustoffhersteller Heidelberg Materials plant, Zement mit «Net-Zero-Fussabdruck» anzubieten. Eine CO₂-Abscheidungsanlage soll es ermöglichen, den CO₂-Ausstoss bei der Zementproduktion signifikant zu verringern, wie der «Staatsanzeiger» berichtet.
Heidelberg Materials will Netto-CO₂-Ausstoss auf null bringen
Das Konzept des «Net-Zero-Fussabdrucks» zielt darauf ab, die Treibhausgasemissionen eines Produkts oder Unternehmens auf null zu reduzieren. Es geht darum, ein Gleichgewicht zwischen den ausgestossenen und den absorbierten Emissionen zu erreichen.
Bei diesem Ansatz werden zunächst alle direkten und indirekten Emissionen erfasst und quantifiziert. Anschliessend werden Massnahmen ergriffen, um diese Emissionen so weit wie möglich zu reduzieren.
Die abgeschiedenen CO₂-Emissionen können dann entweder unterirdisch gespeichert oder für andere industrielle Prozesse wiederverwendet werden. Dadurch wird der Netto-CO₂-Ausstoss des produzierten Zements auf null reduziert.
Vorreiterrolle in der Zementindustrie?
Die Initiative von Heidelberg Materials könnte weitreichende Folgen für die gesamte Zementindustrie haben. Zement ist für etwa 8 Prozent der globalen CO₂-Emissionen verantwortlich, wie «The New York Times» berichtet.
Ein Net-Zero-Zement könnte daher einen bedeutenden Beitrag zum Klimaschutz leisten. Experten der «Environmental Protection Agency» (EPA) betonen die Notwendigkeit solcher Innovationen im Kampf gegen den Klimawandel.
Die Umsetzung ist jedoch herausfordernd, laut «Wall Street Journal» sind die Kosten für CO₂-Abscheidung und -Speicherung noch relativ hoch. Dennoch sehen «Bloomberg»-Analysten grosses Potenzial und prognostizieren steigende Nachfrage nach klimaneutralen Baumaterialien in den kommenden Jahren.
Kein Allheilmittel
Die Ankündigung von Heidelberg Materials wurde von Umweltorganisationen positiv aufgenommen. «Greenpeace USA» begrüsst den Schritt als wichtigen Beitrag zur Dekarbonisierung der Bauindustrie.
Experten des «MIT Technology Review» warnen jedoch davor, dass die Technologie allein nicht ausreicht. Sie betonen die Notwendigkeit ganzheitlicher Ansätze zur Reduzierung von CO₂-Emissionen in der Zementproduktion.
Heidelberg Materials ist ein weltweit führender Baustoffhersteller aus Heidelberg (D) und beschäftigt über 50'000 Mitarbeiter in mehr als 50 Ländern. Der Konzern produziert Zement, Zuschlagstoffe und Transportbeton, dabei setzt er verstärkt auf nachhaltige Lösungen im Baustoffsektor.