Kryptowährung Bitcoin steigt auf höchsten Wert seit letztem Sommer
Seit dem Beginn des neuen Jahres steigt der Bitcoin wieder an. Nach einem Tief Ende Jahr befindet sich die Kryptowährung auf dem höchsten Stand seit August.
Das Wichtigste in Kürze
- Letztes Jahr befand sich der Bitcoin auf einem Dauertief.
- Jetzt ist die Leitwährung wieder um 60 Prozent gestiegen.
- Damit erreicht sie den höchsten Wert seit letztem August.
Der Kurs des Bitcoin steigt seit Jahresbeginn kontinuierlich an. Am Donnerstag kletterte die Kryptowährung auf den höchsten Stand seit dem vergangenen August. Seit den Tiefstständen Ende letzten Jahres ist die «Krypto-Leitwährung» damit um fast 60 Prozent gestiegen.
Die Anleger an den Finanzmärkten machen sich derzeit noch Sorgen um die Inflation und höhere Zinsen. Der Optimismus scheint an den Kryptowährungsmärkten hingegen definitiv zurückgekehrt. Und dies obwohl die US-Börsenaufsicht SEC im Verlauf der letzten Wochen einen deutlich schärferen Ton gegenüber der Kryptowelt angeschlagen hat.
Kryptowährung steigt wieder deutlich
In der Nacht auf Donnerstag stieg der Bitcoin erstmals seit August 2022 wieder deutlich über die Marke von 24'000 Dollar. Am Vormittag liegt er bei 24'595 Dollar. Alleine in den letzten 24 Stunden ein prozentual zweistelliges Plus von über 11 Prozent. Seit Jahresbeginn summiert sich der Zugewinn auf über 48 Prozent.
Im letzten Jahr war der Bitcoin im Zuge des Kollapses der Kryptobörse FTX zeitweise für unter 15'500 Dollar gehandelt worden. Und im Vergleich zu vor einem Jahr steht die bekannteste Kryptowährung immer noch rund 44 Prozent im Minus.
Für Unsicherheit im Kryptomarkt sorgten noch zuletzt regulatorische Schritte der US-Börsenaufsicht SEC. Angesichts der aus den USA drohenden Regulierungsverschärfung sei ein neuer «Bull-Run», daher wohl nicht sehr wahrscheinlich. Das meinen einige Marktbeobachter.
Diese betreffen zwar in geringerem Umfang den Bitcoin selbst, als vielmehr Stablecoins und Staking-Dienstleistungen. Gemeint sind damit an US-Dollar gebundene Blockchain-Devisen (Stablecoins) sowie die Hinterlegung von Kryptowerten zur Erzielung von Renditen (Staking).
Klage gegen Paxos
Ende der vergangenen Woche wurde bekannt, dass sich die US-Kryptobörse Kraken dem Druck der SEC gebeugt hatte. Sie stellte das «Staking as a service»-Angebot nach dem Vorwurf gegen das amerikanische Wertpapiergesetz zu verstossen ein. Sie zahlte eine Strafe von 30 Millionen Dollar.
In der laufenden Woche gab das SEC zudem eine Klage gegen den Stablecoin-Anbieter Paxos bekannt. Paxos bietet den an den US-Dollar gebundenen Stablecoin BUSD der Kryptobörse Binance an. Die SEC bezeichnete BUSD in der Anklageschrift als «nicht registriertes Wertpapier». «Der Krieg des SEC gegen die Kryptowelt hat begonnen», schrieb dazu der Marktanalyst Marcus Sotiriou vom Digital-Asset-Broker GlobalBlock.
Alles in allem also schlechte Nachrichten für den in vielen Bereichen immer noch unregulierten Kryptosektor. Eine schärfere Regulierung könnte auch dazu führen, dass sich nach dem FTX-Debakel vermehrt institutionelle Anleger im Kryptomarkt breit machen. Das ist die Ansicht einiger Marktbeobachter.
Behördliche Massnahmen sorgen für «Unbehagen»
«Zwar sorgen die behördlichen Massnahmen weiterhin für Unbehagen», kommentierte der Analyst Craig Erlam vom Broker Oanda. Aber die Erleichterung darüber, dass die Branche das Schlimmste hinter sich habe sei nicht nur bei Privatanlegern zu spüren.
«Die Massnahmen der SEC und anderer globaler Regulierungsbehörden sind keineswegs schlechte Nachrichten für Kryptowährungen.» Das konstatiert dazu Tim Frost, CEO von Yield App, einer Plattform für digitale Vermögenswerte. Damit schaffe die Behörde auch «dringend benötigte Klarheit.»
Die Wirren rund um Kraken und Paxos scheinen auch den von den Regulierungsvorhaben eher betroffenen Blockchain-Währungen wie Ether und Co. nicht zu schaden. So legte die zweitgrösste Kryptowährung nach Marktkapitalisierung in den letzten 24 Stunden rund 8,7 Prozent zu. Nun steht sie auch im Wochenvergleich wieder im Plus bei 1683 Dollar.
Die Gesamtmarktkapitalisierung aller auf dem Portal CoinGecko aufgeführten knapp 12'400 Kryptowährungen lag am Donnerstag bei insgesamt 1165 Milliarden Dollar. Der Rekordwert vom November 2021 von fast drei Billionen Dollar liegt aber noch in weiter Ferne.
