Kryptowährung Ethereum stellt Blockchain-Verfahren um
Das Wichtigste in Kürze
- Ethereum verbrauchte mit seinem bisherigen Blockchain-Verfahren viel Strom.
- Der Prozess hinter der Kryptowährung wurde nun geändert.
- Das neue Proof-of-Stake-Verfahren soll den Energieverbrauch massiv senken.
Aufgrund ihres hohen Energieverbrauchs stehen Kryptowährungen in der Kritik. Ethereum hat nun einen «Merge» gewagt: Das neue Proof-of-Stake-Verfahren soll umweltverträgicher sein.
Am gestrigen Donnerstag hat die zweitwichtigste Kryptowährung mit einem Softwareupdate auf einen umweltfreundlicheren Betrieb umgestellt. Der wechsel hat bereits Auswirkungen auf den Kurs.
Mit der Umstellung wurde nach Angaben der Ethereum Foundation der Strombedarf um 99,95 Prozent gesenkt. Verändert wurde das Absicherungsverfahren für Transaktionen auf der Ethereum-Blockchain.
Ethereum mit zweithöchstem Gesamtwert
Die Ethereum-Blockchain ist eine öffentlich einsehbare Datenbank, die Informationen und Transaktionen auf kryptografisch sichere Weise speichert und verifiziert. Ether ist die Kryptowährung, die über die Blockchain von Ethereum getauscht wird. Sie steht in der Kryptowelt hinter dem Bitcoin an zweiter Stelle, was den Gesamtwert angeht.
Um Transaktionen auf der Blockchain fälschungssicher zu validieren, wurde bei Ethereum das Verfahren «Proof of Work» eingesetzt. Auch Bitcoin verwendet dieses Verfahren.
Dabei müssen komplizierte kryptografische Rätsel gelöst werden und es wird viel Strom verbraucht. Ethereum ist nun mit dem «Merge» auf das Verfahren «Proof of Stake» (PoS) umgestiegen. Dieses verbraucht nur einen Bruchteil des Stroms.
Bei diesem alternativen Konsensverfahren zahlen Krypto-Investoren eine bestimmte Anzahl digitaler Münzen ein, um an einer Art Lotterie teilzunehmen. Jedes Mal, wenn eine Transaktion validiert werden muss, wird ein Teilnehmer («Staker») aus dem Lostopf ausgewählt. Dieser muss den Austausch verifizieren und kann dafür neue Münzen als Belohnung erhalten.
Weniger Umstellungs-Verweigerer als befürchtet
An der Umstellung haben sich nicht alle Akteure beteiligt, die bislang als «Miner» die Ethereum-Blockchain betrieben haben. Der Anteil der Umstellungs-Verweigerer sei allerdings viel geringer ausgefallen, als befürchtet. Dies erklärte ein Sprecher der Ethereum-Foundation in einer Live-Übertragung des Events «The Merge».
Unmittelbar vor und nach der Umstellung hatten die meisten Tauschbörsen den Handel mit Ether ausgesetzt. Nun zeigt sich: Der Wechsel sorgte für einen Einbruch. In einer Woche ist Ethereum von rund 1700 Franken auf momentan 1400 Franken gesunken.