Nach Ransomware: Versorgung der Colonial-Pipeline wieder normal
Die Lage des US-Pipeline-Betreibers Colonial hat sich nach einem Hackerangriff mit Ransomware wieder normalisiert.

Das Wichtigste in Kürze
- Die Öl-Pipeline von Colonial wurde letzte Woche Ziel eines Hacker-Angriffs.
- Dies führte zu Versorgungsengpässen an der Ostküste der USA.
- Nun habe sich zwei Tage nach Wiederaufnahme der Versorgung die Lage wieder normalisiert.
Wie Colonial Pipeline mit Sitz im Bundesstaat Georgia am Samstag im Kurzbotschaftendienst Twitter mitteilte: Werden zwei Tage nach Wiederaufnahme der Treibstoffversorgung wieder «Millionen von Gallonen pro Stunde an die Märkte» geliefert. Dennoch waren zahlreiche Tankstellen im Osten der USA weiter ohne Treibstoff.

Colonial Pipeline war vergangene Woche Ziel eines Angriffs mit Ransomware geworden. Die vom Volumen her grösste Pipeline der USA wurde deswegen vorübergehend stillgelegt. Die Pipeline reicht von Houston im Bundesstaat Texas bis in den Grossraum New York.
Das führte zu Versorgungsengpässen in Bundesstaaten wie Florida, Georgia, Virginia und Maryland. Einige Gouverneure riefen den Notstand aus - was viele Autofahrer aber erst recht zu Hamsterkäufen zu veranlassen schien.
Hacker nutzten eine Ransomware
Angesichts der Versorgungsengpässe stieg der Benzinpreis im Schnitt erstmals seit 2014 wieder auf mehr als drei Dollar pro Gallone. Für deutsche Verhältnisse wäre das immer noch sehr günstig: Eine Gallone entspricht knapp 3,8 Litern.

Die US-Behörden haben die Hackergruppe Darkside für den Cyberangriff verantwortlich gemacht. Die Angreifer nutzten eine sogenannte Ransomware. Mit einem solchen Schadprogramm versuchen Hacker, Computersysteme zu sperren. Oder auch zu verschlüsseln und von den Nutzern Geld für die Freigabe der Daten zu erpressen.

Laut Medienberichten zahlte Colonial Pipeline rund fünf Millionen (4,5 Millionen Franken) Dollar Lösegeld. Am Donnerstag nahm das Unternehmen die Versorgung von Kunden mit Treibstoff wieder auf. Es betonte aber, dass es bis zu einer Normalisierung der Lage noch dauern könne.