Ryanair kündigt Stellenabbau in Deutschland an
Die Airline Ryanair wurde von der Corona-Krise hart getroffen. Nun hat sie verkündet, in Deutschland Stellen abbauen zu wollen.
Das Wichtigste in Kürze
- Ryanair will in Deutschland Jobs streichen.
- Die Pilotengewerkschaft hatte zuvor gegen eine Krisenvereinbarung gestimmt.
- Die Fluggsellschaft leidet wie all ihre Konkurrentinnen stark unter der Corona-Pandemie.
Der Billigflieger Ryanair will nach Streit mit der Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) über Gehaltskürzungen in der Corona-Krise in Deutschland Stellen streichen. Da die VC eine Vereinbarung dazu abgelehnt habe, sollten Standorte geschlossen werden, erklärte das Unternehmen am Dienstag in Dublin.
Für die Basis am Flughafen Hahn nahe Frankfurt gelte dies zum 1. November. Vor dem Winter könnten auch die Stützpunkte in Berlin Tegel und Düsseldorf zumachen. Die in Hahn stationierten Piloten sollen noch in dieser Woche informiert werden.
Weitere Cockpit-Beschäftigte in Frankfurt, Köln und Berlin sollen folgen. «Wir müssen mit alternativen Massnahmen zu Einsparungen weitermachen, die Schliessung von Basen und Kündigungen bedeuten», hiess es in einer Information der Airline an die Piloten in Deutschland.
Piloten stimmten nicht für Krisenvereinbarung
Die VC hatte zuvor mitgeteilt, die bei der Ryanair-Tochter Malta Air beschäftigten Piloten aus Deutschland hätten nur zu 49,4 Prozent für eine Krisenvereinbarung gestimmt. Auch der Vorstand der Gewerkschaft betrachte diese als unzureichend.
Sie sehe eine Beschäftigungssicherung nur bis März 2021 vor, während die Einschnitte bei der Bezahlung bis 2024 gelten sollten. Bei der österreichischen Tochter Laudamotion stimmten die Gewerkschaften von Piloten und Flugbegleitern Einbussen nach anfänglichem Widerstand zu, nachdem Ryanair mit dem Ende des Standorts Wien samt seiner rund 300 Beschäftigten gedroht hatte.
Alle Fluggesellschaften sind vom Einbruch des Luftverkehrs durch die Pandemie hart getroffen und bauen massiv Arbeitsplätze ab.