VW-Lkw-Beteiligung Navistar fährt weiter Verluste ein
Navistar erzielte im abgelaufenen Quartal einen Verlust von 38 Millionen US-Dollar. Im Vergleich zum Vorjahr konnte die Zahl aber verbessert werden.
Das Wichtigste in Kürze
- Navistar schrieb im abgelaufenen Quartal rote Zahlen.
- Der Verlust war aber kleiner als im Jahr zuvor.
- VW-Tochter Traton will die Firma bald übernehmen.
Vor der geplanten Übernahme durch die VW-Lkw-Tochter Traton hat der US-Truckhersteller Navistar auch im zweiten Geschäftsquartal rote Zahlen geschrieben. In den drei Monaten bis Ende April stand unter dem Strich ein Verlust von 38 Millionen US-Dollar (36,3 Millionen Franken). Das teilte Navistar am Donnerstag in Lisle (US-Bundesstaat Illinois) mit.
Allerdings fiel der Fehlbetrag nicht mehr ganz so hoch aus wie ein Jahr zuvor mit 48 Millionen Dollar. Im Vorjahreszeitraum war vor allem ein Vergleich in einem Rechtsstreit um fehlerhafte Abgasanlagen für den Verlust verantwortlich.
Krise sorgt für Umsatzeinbussen
Auch beim Umsatz bekam der Lkw-Bauer die Krise bereits deutlich zu spüren. Der Erlös sackte im Jahresvergleich um 36 Prozent auf 1,9 Milliarden Dollar ab. «Wir konzentrieren uns auf den Erhalt der finanziellen Mittel und auf Einsparungen, aber nicht auf Kosten unserer Zukunft.» Das sagte Finanzchef Walter Borst zu den Bemühungen, in der Krise zurechtzukommen.
Im April hatte das Unternehmen einen Sparplan angekündigt, der aufs Jahr gesehen über 300 Millionen Dollar einsparen sollte.
VW-Nutzfahrzeugvorstand Andreas Renschler hatte für die restlichen Anteile am US-Hersteller Ende Januar 35 Dollar je Aktie auf den Tisch gelegt. Insgesamt beträgt die Summe damit 2,9 Milliarden Dollar.
Mit Navistar gegen den Rivalen Daimler
Knapp 17 Prozent hält Traton bereits an den Amerikanern. Im September 2016 war die Sparte mit den schweren VW-Nutzfahrzeugen eingestiegen. Dies, um auf dem wichtigen nordamerikanischen Lkw-Markt einen Fuss in die Tür zu bekommen.
Man wollte Rivale Daimler das Feld nicht allein überlassen. Seitdem wurde darauf spekuliert, wann VW Ernst macht und die Amerikaner ganz schluckt.
Ende April sagte VW-Finanzchef Frank Witter, der Konzern stehe grundsätzlich zu dem Übernahmeangebot. Ob es erfolgreich sei, werde sich aber zeigen müssen.