Umwelt

Barbara Dürr (Mitte SG): «Eine intakte Umwelt für die Landwirschaft»

Thierry Ehrsam
Thierry Ehrsam

Stadt St. Gallen,

Barbara Dürr ist Kandidatin der Mitte St. Gallen für den Nationalrat. Sie will sich für die Landwirtschaft einsetzen. Diese treffe der Klimawandel sehr direkt.

Barbara Dürr Die Mitte
Barbara Dürr, Nationalratskandidatin der Mitte St. Gallen. - zVg

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Mitte St. Gallen will mit Barbara Dürr einen Sitz im Nationalrat dazugewinnen.
  • Als Landwirtin liegt ihr die Landwirtschaftspolitik sehr am Herzen.
  • Familien, das duale Bildungssystem und eine sichere Stromversorgung sind ihr auch wichtig.

Kantonsrätin Barbara Dürr (60) will einen dritten Nationalratssitz für die Mitte in St. Gallen gewinnen. Empfohlen wird sie unter anderem vom kantonalen Bauernverband. Im Interview spricht sie über ihre Kandidatur.

Nau.ch: Welches sind Ihre politischen Kernthemen?

Barbara Dürr: Speziell einsetzen möchte ich mich für die Landwirtschaftspolitik. Ebenfalls wichtig ist mir die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, die Weiterentwicklung unseres dualen Bildungswesens und die Sicherung der Energieversorgung. Nicht nur die Landwirtschaft leidet unter einer zunehmenden Regulierungsdichte. Es ist Aufgabe der Politik, dafür zu sorgen, dass Vorschriften und Abgaben in allen Bereichen nicht laufend zunehmen.

Wir sind zu Recht stolz auf unser duales Bildungswesen, das jeder Person ermöglicht, ihre Berufswünsche auf verschiedenen Wegen zu verwirklichen. Sämtliche Bereiche unseres Lebens sind von einer sicheren Energieversorgung abhängig.

smartspider
Der Smartspider von Barbara Dürr. - Smartvote/Sotomo

Nau.ch: Was motiviert Sie nach sieben Jahren als Kantonsrätin dazu, für das Bundesparlament zu kandidieren?

Dürr: Gesetze und Verordnungen, die auf nationaler Ebene beschlossen werden, müssen anschliessend in den Kantonen umgesetzt werden. Der Gestaltungsraum in den Kantonen ist oft klein, was für mich nicht befriedigend ist. Deshalb möchte ich direkt im Bundesparlament Einfluss nehmen.

Als Kantonsrätin habe ich gelernt, dass Parlamentsarbeit nur im Team funktioniert. Ich möchte meine Interessen vertreten und auf Bundesebene meine Kernthemen weiterverfolgen.

Nau.ch: Wie gross ist Ihr Wahlkampfbudget?

Dürr: Unsere Regionalpartei hat ein gemeinsames Wahlkonto. Für zwei Vertreter der jungen Liste und mich stehen etwas mehr als 10'000 Franken zur Verfügung.

Nau.ch: Als Landwirtin kennen Sie die Themen, welche die Bauernbetriebe beschäftigen. Wie ist Ihre Haltung zu mehr Vorschriften für die Betriebe zum Umweltschutz, wie beispielsweise die Trinkwasserinitiative?

Dürr: Eine intakte Umwelt ist als Lebensgrundlage für die Landwirtschaft unentbehrlich. Es geht oft vergessen, dass auch die Landwirtschaft auf sauberes Wasser und ein funktionierendes Ökosystem angewiesen ist. Es handelt sich dabei um eine der Branchen, die vom Klimawandel zuerst und sehr direkt betroffen ist.

Schweizer Bauernfamilien haben in den letzten Jahren grosse Anstrengungen zur Reduktion der Verwendung von Pflanzenschutzmitteln unternommen. Dank verschiedenen Massnahmen konnte der Antibiotika-Einsatz in der Nutztierhaltung massiv gesenkt werden. Als Bäuerin ist es mir ein grosses Anliegen, dass Lebensmittel nicht verschwendet werden und Food Waste vermieden wird.

Wie ist Ihre Haltung zu mehr Vorschriften für die Landwirtschaft?

Nau.ch: Was wollen Sie den Wählern und Wählerinnen sonst noch mitteilen?

Dürr: Die Politik muss dafür zu sorgen, dass es den Menschen gut geht und sie ihre Träume und Vorstellungen verwirklichen können. Die Schweiz und unsere Welt sind so zu gestalten, dass sich auch unsere Enkelkinder wohlfühlen und entfalten können. Bei allen politischen Entscheiden soll der Mensch im Mittelpunkt stehen.

Zur Person: Barbara Dürr (*1963) aus Gams ist gelernte kaufmännische Angestellte im Hotelfach und diplomierte Bäuerin. Bis vor vier Jahren führte sie mit ihrem Ehemann einen eigenen Bauernbetrieb.

Während zehn Jahren stand sie dem kantonalen Bäuerinnenverband als Präsidentin vor. Mit ihrer Wahl zur Kantonsrätin vor sieben Jahren gab sie den Posten dann ab. Sie tritt bei den Wahlen 2023 als Nationalratskandidatin für die Mitte St. Gallen an.

Kommentare

User #5426 (nicht angemeldet)

Das hört sich alles sehr vernünftig an. Die Frage ist: Wird sie es dann auch so umsetzen oder ist das wie bei den Grünen: Aussen grün und innen rot?

User #3663 (nicht angemeldet)

Mit 24 Vertreter repräsentieren die Bauern heute rund 900'000 Personen in der Schweiz. Es sind jedoch nur knapp 50'000 Betriebe (4-Personen). Die Bauern sind daher schon heute um den Faktor 4.5 übervertreten und kosten uns 20 Milliaren sFr.

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