EHC Thun fährt knappe Niederlage in Spiel zwei ein
Mit einer 1:0-Führung in der Viertelfinalserie im Rücken reiste der EHC Thun am Dienstag zu Spiel zwei ins Wallis. Erneut sahen die Zuschauer eine enge Kiste.
Das Wichtigste in Kürze
- Der EHC Thun bestritt am Dienstag Spiel zwei auswärts in Martigny.
- Trotz einem Doppelpack von Rookie Pascal Brand unterliegen die Thuner mit 4:3.
- Spiel drei findet am Donnerstag um 20 Uhr im Grabengut statt.
Am Wochenende begannen in der MySports League die Playoffs. In der ersten Runde konnten jeweils die Heimteams gewinnen. Basel schlug Lyss vor 3200 Zuschauern mit 5:0.
Hockey Huttwil putzte den EHC Arosa gleich mit 7:0 weg. Spannender verliefen die Partie in Seewen und in Thun. Der EHC Seewen besiegte den EHC Dübendorf mit 3:2.
Das gleiche Resultat erzielt auch der EHC Thun gegen den HCV Martigny. Mit einem Kraftakt ganz zu Ende gelang den Thunern die Wende. Das Siegtor fiel erst eine Minute vor Schluss durch Verteidiger Simon Studerus.
Martigny legt erneut vor
Die vielen positiven Emotionen wollten die Berner Oberländer mitnehmen ins zweite Spiel gegen die Unterwalliser. Headcoach Christoph Schenk warnte aber bereits am Samstag nach der Partie: «Ich erwarte am Dienstag ein anderes Martigny.»
Das «andere Martigny» legte gleich los wie die Feuerwehr. Die Thuner sahen die Scheibe zu Beginn mehrheitlich aus der Ferne. Bereits nach drei Minuten lag der Puck erstmals im Tor von Stephan Küenzi.
Rund drei Minuten später der Thuner Ausgleich aus dem Nichts! Michael Bärtschi lief in die gegnerische Zone und hatte zwei Verteidiger vor sich. Nichtsdestotrotz zog er ab und bezwang den Martigny-Hüter.
In der Folge häuften sich erst einmal die Strafen, was zu häufigen Pfeifkonzerten der Walliser Fans führte. Der EHC Thun blieb trotz leichter Unterlegenheit unbeeindruckt.
Im Mitteldrittel drehte die Partie endgültig auf die Seite des Heimteams. Erst traf Valenza nach 27 Minuten, bevor Topscorer Gailland auf 3:1 erhöhte. Thun-Coach Schenk reagierte und nahm früh sein Timeout.
Und das zeigte Wirkung! Nur zwei Minuten später konnte Pascal Brand auf Zuspiel von Joel Eicher wieder verkürzen. Der junge Thuner war es dann auch, der zwei Zeigerumdrehungen vor der zweiten Pause ausgleichen konnte.
Jan Schoch: «Hockey-Guy»
Sein Tor war quasi eine Kopie seines ersten Treffers. Nur, dass dieses Mal Joel Eicher vorlegte. Die rund 60 mitgereisten Thuner Fans feierten den Ausgleich frenetisch.
Gleichzeitig mussten sie aber auch mit ansehen, wie Verteidiger Jan Schoch mit voller Wucht von einem Schuss getroffen wurde. Der Thuner wälzte sich fast eine halbe Minute am Boden und kickte den Puck gar noch aus der Gefahrenzone.
Als die Schiedsrichter das Spiel endlich unterbrachen, eilte der Arzt sofort aufs Eis um dem Lädierten zu helfen. Schoch konnte das Spiel glücklicherweise im letzten Drittel wieder fortsetzen.
In diesem Schlussdrittel kam es zu Chancen auf beiden Seiten. Mal drückten die Thuner die Martinacher in die eigene Zone zurück, mal war es umgekehrt. Die Entscheidung fiel dann vier Minuten vor Ende.
Der HCV-Topscorer Jérémy Gailland drückte die Scheibe in einem unübersichtlichen Gewusel über die Linie. Im Anschluss drückte der EHC Thun noch einmal aufs Tempo und kam zu einigen Halbchancen. Am Ende resultierte aber eine 4:3-Niederlage.
EHC Thun: Am Donnerstag sind Emotionen drin
Nach Spielschluss kam es noch zu einem kleinen Gerangel, bei dem zwei Spieler eine Spieldauerdisziplinarstrafe fassten. Einerseits wurde der Thuner Doppeltorschütze, Pascal Brand, bestraft. Andererseits wurde Martigny-Verteidiger Sami el Assaoui von den Schiedsrichtern gestraft.
Der Ausländer in Diensten der Walliser verteilte dabei nicht nur zwei Fäuste, sondern zerbrach auch Brands Stock in zwei Stücke. Klar, dass sich die Berner Oberländer daraufhin wehrten.
Es bleibt also viel Zunder drin in der Playoff-Viertelfinalserie zwischen dem EHC Thun und Martigny. Akt Nummer drei im Schauspiel gibt es am Donnerstag um 20 Uhr auf der Kunsteisbahn Grabengut zu bestaunen.