Zürich: Farbanschlag auf Credit Suisse – Strafe für Linksaktivisten
2020 fand ein Farbanschlag auf eine Credit Suisse Filiale statt. Nun wurden die Täter verurteilt.
Das Wichtigste in Kürze
- Im Mai 2020 wurde eine CS Filiale Opfer eines Farbanschlages.
- Zwei der Täter wurden dann zur Rechenschaft gezogen.
- Laut Aussagen der Verteidiger ging der Prozess jedoch nicht ganz mit rechten Dingen zu.
Am 1. Mai 2020 fand in Zürich ein Farbanschlag auf eine Filiale der Credit Suisse statt. Zwei Zürcher, die an diesem Vorfall beteiligt waren, wurden nun zu Geldstrafen von auf 180 Tagessätzen à 30 Franken verurteilt.
Der Vorfall ereignete sich kurz nach 10 Uhr morgens im Kreis 6. Eine Gruppe von fünf Personen warf Farbflaschen gegen die Fassade und Fensterscheiben der Bankfiliale bei der Seilbahn Rigiblick. Ein Unterstützungskomitee äusserte sich dann später zu dem Vorfall.
Es bestätigte, dass die Credit Suisse in der Vergangenheit, ebenso wie die UBS, wiederholt Ziel von Widerstandsaktionen waren.
Diese Aktionen scheinen eine Form des Protests gegen die Geschäftspraktiken und Handlungen der Banken zu sein. Dies berichtet der «Tagesanzeiger».
Unverhältnismässiger Aufwand
Die Staatsanwaltschaft habe in diesem Fall jedoch einen ungewöhnlich grossen Aufwand betrieben, um die Täter zu ermitteln.
Zu den Ermittlungsmethoden gehörten unter anderem Telefonüberwachung und Observation der Verdächtigen. Diese Ermittlungsmassnahmen schienen jedoch nicht im Verhältnis zu eigentlichen Straftat gestanden zu haben.
So kritisierten die beiden Strafverteidiger das intransparente Verfahren und forderten Freispruch für die Angeklagten.
Denn die Staatsanwaltschaft hätte den Prozess mit ihrem nicht notwendigen Aufwand «politisiert» und so ihre Glaubwürdigkeit verspielt.
Die beiden Angeklagten erklärten, dass das Verfahren gegen eine gesamte Bewegung gerichtet sei, die für Ökologie und Sozialität kämpft.
Sie kritisierten, dass sie bestraft werden, während Verantwortliche für Probleme bei der Credit Suisse ungestraft bleiben. Ein Solidaritätskomitee von rund 50 Personen im Gerichtssaal applaudierte ihnen kräftig.