«Baby Reindeer»: Jetzt spricht die echte Stalkerin des Netflix-Hits

Shannon Hughes
Shannon Hughes

Grossbritannien,

Wer ist nun von wem besessen? Die mutmassliche Inspiration der Netflix-Serie «Baby Reindeer» meldet sich zu Wort.

Netflix
«Baby Reindeer» bestimmt zurzeit die Charts bei Netflix. - Netflix

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Netflix-Serie «Baby Reindeer» über eine Stalkerin ist ein weltweiter Erfolg.
  • Laut dem Serienmacher Richard Gadd beruht die Geschichte auf seiner echten Erfahrung.
  • Die mutmassliche Stalkerin spricht jetzt gegen den Serienschöpfer und will klagen.

Die Netflix-Serie «Baby Reindeer» hat sich im Nu zum globalen Hit entwickelt und führt die Charts in 30 Ländern an! Auch in der Schweiz.

Nun könnte es aber für die Serienmacher brenzlig werden. Eine Frau behauptet, das Vorbild für die psychisch gestörte Hauptfigur der Serie zu sein. Jetzt zieht sie eine Klage gegen Netflix wegen Verleumdung in Betracht.

In einem «Daily Mail»-Interview äussert sich die anonyme Frau kritisch über Richard Gadd (34), den Schöpfer der Show.

«Baby Reindeer» handelt von einer Stalkerin namens Martha. Sie schickt dem Protagonisten während mehrerer Jahre über 41'000 E-Mails, 744 Tweets und 100 Seiten Briefe. Laut Gadd basiert die Geschichte aus einer wahren Begebenheit aus seinem Leben. Er selbst spielt den Protagonisten der Show.

Sollten echte Verbrechen für Serien genutzt werden?

Die «echte» Martha beteuert jetzt, dass Gadd aber derjenige sei, der von ihr besessen ist.

Darstellung wird angefochten

«Er benutzt ‹Baby Reindeer›, um mich jetzt zu stalken», sagt sie gegenüber der «Daily Mail». «Ich bin das Opfer. Er hat eine verdammte Show über mich geschrieben.»

Schlimm: Im Netz wurde ihre Identität veröffentlicht und Fans der Serie würden ihr nun Todesdrohungen schicken.

Die Frau wirft Gadd vor, «eine ältere Frau im Fernsehen für Ruhm und Reichtum zu mobben». Der Komiker behauptet aber, er habe seine Inspiration für Martha so gut «verschleiert», dass sie sich «selbst nicht erkennen» würde.

Amateur-Detektive versuchten dennoch begeistert, ihre Identität zu ermitteln. Richard Gadd äusserte seine Besorgnis über die Spekulationen auf Instagram: «Bitte spekuliert nicht darüber, wer die realen Personen sein könnten. Das ist nicht der Punkt unserer Show.»

Trotzdem wies die «Daily Mail» auf andere Parallelen zwischen Martha und der anonymen Frau hin – insbesondere der mutmasslichen Belästigung. Beide studierten Jura, sind im gleichen Alter und sehen ähnlich aus. Zudem soll auch die anonyme Frau sexualisierte Sprache in der Kommunikation mit Gadd verwendet haben.

Die Frau erwägt nun rechtliche Schritte gegen Gadd. «Er denkt immer, er steht im Mittelpunkt der Dinge. Ich schreibe keine Shows über ihn oder mache Werbung dafür in den Medien, oder? Wenn er wollte, dass ich richtig anonym bleibe, hätte er das tun können. Gadd sollte mich in Ruhe lassen.»

Zwei Frauen im Visier

Die «Sun» identifizierte die anonyme Frau als Fiona Harvey (58).

Harvey bestreitet vehement, dass sie Marthas Charakter inspiriert hat. Auf Facebook schreibt sie: «Ich bin nicht Martha.» Trotzdem werde sie online bedroht und angegriffen. Harvey kündigte an: «Ich werde mich rechtlich gegen Netflix zur Wehr setzen und ihnen in den Hintern treten.»

Kommentare

User #2311 (nicht angemeldet)

Um gestalkt zu werden, braucht man kein Netflix. Dies kann einem durch einen ex Schulkollegen, aus einer 45 Jahre zurückliegenden Schulzeit, welcher einem eines Tages in wahrsten Sinne des Wortes vor die Füsse fällt und sich immer wieder "ganz zufällig" dort aufhält, wo man gerade ist. Mit diesem ex Kollegen bestand 45 Jahre lang keinen Kontakt und plötzlich geht dies sogar so weit, dass er einem am Einsteigen in den Buss zu hindern versucht und einem mal ordentlich vor dem Gesicht herumfuchtelt. Das Ganze ist völlig irrational, wo dieser auch psychisch krank ist und ihn auf die Menschheit loslässt. Als ich an einem Morgen einkaufen ging, Dasselbe vor dem Coop, wo ich auf der anderen Seite lief und er hinüberbrüllte, hallo sind Sie Frau .... wir gingen zusammen in die Schule, Alarm, Alarm!. Ich änderte die Route um ihm nicht mehr zu begegnen. Wie es Symptombehandlungen so an sich haben, klappte dies eine Zeit lang gut, wo ich ihm über Mittag begegnete und er wieder sein Schulnarrativ hervorbrachte und zur Klette wurde. Es ist eh ein Armutszeugnis, wenn sich jemand an ex Schulkolleginnen klammern muss und es während 45 Jahren nicht fertigbrachte ein soziales Netz aufzubauen. Somit wird es endlich an der Zeit, dass man Stalker an die kurze, wenn nicht sogar sehr kurze Leine nimmt und einen eigenen Straftatbestand für Stalking schafft und man nicht mit einem angeblich "genügenden" Schutz abgespeist wird!

User #3682 (nicht angemeldet)

Läck sind die Menschen Lügner. Die Mehrheit benimmt sich "anständig" im Internet. Jaja, wir glauben es blind!

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