«Baby Reindeer»: Düstere Netflix-Serie wird zum Überraschungshit
Die Netflix-Serie «Baby Reindeer» beginnt scheinbar amüsant und mausert sich zu einem emotionalen Horrortrip. Damit trifft sie einen Nerv und bricht Rekorde.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Mini-Serie «Baby Reindeer» (dt. «Rentierbaby») ist auf Netflix abrufbar.
- In einer Mischung von Komik, Tragik und Dramatik widmet sich das Werk schwerer Kost.
- Im Zentrum stehen ein Stand-up-Comedian und seine Stalkerin, sowie diverse Traumata.
Die britische Miniserie «Baby Reindeer» knackt aktuell die Netflix-Rekorde. Über sieben Episoden folgt der Zuschauer dem erfolglosen schottischen Komiker Donny Dunn, der in einem Pub arbeitet. Nachdem er der mitleiderregenden Martha eine Tasse Tee aufs Haus spendiert, gerät sein Leben aus den Fugen.
Wie unter anderem die «Kleine Zeitung» berichtet, wurde «Baby Reindeer» binnen acht Tagen nach Erscheinen bereits 13,3 Millionen Mal gestreamt. Damit belegt die an wahre Ereignisse angelehnte Serie Platz 1 der aktuellen Netflix-Charts. Offenbar trifft das schwer einem Genre zuzuordnende Werk weltweit einen Nerv.
Richard Gadd war «Baby Reindeer
«Baby Reindeer beruht auf Erfahrungen des Komikers Richard Gadd (34), der auch die Rolle des Donny Dunn übernahm. In seinen 20ern wurde Gadd Opfer einer obsessiven Stalkerin, mit der Serie wolle er der Thematik mehr öffentlichen Raum geben.
WOW! Huge congratulations to our incredible and hugely talented #Ambassador @MrRichardGadd who has just now won an @OlivierAwards for the superb @BabyReindeerLDN. What a brave and important piece of theatre this was and it has to return at some point, its too important to miss! pic.twitter.com/W1KkLqZNvp
— We Are Survivors. (@ThisIsSurvivors) October 25, 2020
Doch hier macht «Baby Reindeer» nicht Halt. Vielmehr entspinnt sich eine dichte Erzählung über Abhängigkeit, Missbrauch und Identität. Der Zuschauer begleitet Donny Dunn auf einem emotionalen Horrortrip, immer wieder durchbrochen von düsterem Humor.
Macher appelliert an Publikum
Trotz aller Begeisterung gibt es jedoch auch Kritik an dem Netflix-Überraschungserfolg. Selbsterklärte Online-Detektive bemühen sich, die wahre Identität von Protagonisten herauszufinden, nehmen öffentlich Personen ins Visier. Dies jedoch, betont Macher Gadd, sei keinesfalls der Sinn der Serie und appelliert via Instagram: «Bitte spekuliert nicht darüber, wer die realen Personen sein könnten.»