Boris Becker - Ex-Knacki berichtet: «Du musst dich ausziehen»
Boris Becker hat keine rosige Zukunft im Wandsworth Knast vor sich. Jetzt berichtet ein Ex-Knacki über die Zustände.
Das Wichtigste in Kürze
- Boris Becker sitzt seit Freitag im Knast in Wandsworth.
- Jetzt berichtet ein Ex-Häftling über die Zustände dort.
Bei diesem Match steht der Sieger noch nicht fest!
Boris Becker (54) sitzt seit Freitag in Englands härtestem Knast ein. Im Wandsworth Gefängnis in Südlondon bewohnt er eine 6,5 Quadratmeter grosse Zelle. Gerüchten nach zu urteilen nicht allein.
Einer, der weiss, wie die Zustände im Mega-Gefängnis sind, ist der britische Filmemacher Chris Atkins (46). Er wurde im Juli 2016 wegen Steuerbetrugs bei einer Filmfinanzierung zu fünf Jahren Haft verurteilt. Im Wandsworth-Knast!
Er sass 30 Monate seine Strafe ab und hat keine guten Erinnerungen an diese Zeit. Während der Haft führte Atkins Tagebuch. Später veröffentlichte er seine Erfahrungen in dem Buch «A Bit Of A Stretch: The Diaries Of A Prisoner» (zu dt.: «Tagebücher eines Gefangenen»).
Wenn Boris Becker Glück hat, sind die Wärter Tennis-Fans
«Wenn er Glück hat, sind die Wärter Tennis-Fans und gehen milde mit ihm um», so Atkins zu «Bild».
«Sicher kennen sie ihn aus den Nachrichten. Ansonsten nehmen sie dir jede Würde. Du musst dich ausziehen, du wirst durchsucht. Und du wirst in einen stinkenden Gefängnisanzug gepackt, wo du noch den Schweiss anderer Häftlinge riechen kannst.»
Der Weg in die Zelle sei ein Horror-Trip gewesen, erinnert sich Atkins weiter. «(…) Die Leute haben geschrien und geschrien und die Türen eingeschlagen. Es sind meist Menschen dort, die psychisch krank oder drogenabhängig sind.»
Boris Becker darf täglich fünf Minuten telefonieren
In Beckers Zelle würde sich ein Telefon befinden. Er dürfe mit diesem fünf Minuten am Tag telefonieren können, heisst es.
Auch einen TV würde es geben. Geheizt hingegen werde nicht wirklich. «Es wird sehr kalt», erinnert sich Atkins.
Und Hygiene werde im Knast auch nicht Gross geschrieben. «Man duscht etwa alle zwei Tage oder so. Das ist wirklich schlimm», sagt Atkins.
«Und du musst dir diesen einen Duschraum mit etwa 100 anderen Leuten teilen, was ekelhaft ist. Geduscht wird in Gemeinschaftsduschen. Aber ihn wird keiner nackt sehen, alle tragen eine Badehose.»